Wenn Schüler für Lehrer sogar die Ferien verschieben

Hermeskeil · Die Schulleitung des Gymnasiums Hermeskeil hat zwei verdiente Lehrer in den Ruhestand verabschiedet. Ungewöhnlich viele Wegbegleiter, Lehrer und Schüler nutzten das, um Danke zu sagen.

 Elmar Haupenthal und Andreas Steffens mit Schulleiter Arno Ranft (vorne, von links) inmitten des „12er-Chors“ der Stunden später in die Ferien gestarteten kompletten Jahrgangsstufe. TV-Foto: Ursula Schmieder

Elmar Haupenthal und Andreas Steffens mit Schulleiter Arno Ranft (vorne, von links) inmitten des „12er-Chors“ der Stunden später in die Ferien gestarteten kompletten Jahrgangsstufe. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Hermeskeil. Mit Schulband und Lehrerchor hatten wohl alle gerechnet. Doch nicht mit Schülern, die freiwillig später in die Ferien fuhren, und erst recht nicht mit einem Chor Ehemaliger aus ganz Deutschland. Rund 100 Überraschungsgäste verabschiedeten sich von Elmar Haupenthal (65) und Andreas Steffens (61), die 32 und 33 Jahre am Gymnasium Hermeskeil unterrichtet haben.
Sie hätten sie beide erlebt als Lehrer, die sich "auch immer für die Schüler interessierten", dankte die Sprecherin des "12er Chors" der kompletten Jahrgangsstufe für das erlebte Gemeinschaftsgefühl. Instrumental begleitete sie Matthias Leo Webel, Vater des zu Steffens' Zeiten an der Schule uraufgeführten Musicals "Antonio".
Pianist Peter und Ehefrau Ursula Würtenberger sagten als Kollegen aus einem "anderen Jahrhundert" mit Mozart Tschüs, und die aktuelle "Hitzefrei"-Besetzung rockig mit Suzi Quatro.
Der von Mario Düpre moderierte große Bahnhof galt zwei besonderen Lehrern, die in Ruhe- beziehungsweise Vorruhestand verabschiedet wurden. Beide engagierten sich nicht nur viele Jahre in der Schulleitung - Haupenthal als Stellvertreter, Steffens als Referendarsbegleiter. Haupenthal machte sich auch verdient beim Aufbau der Gedenkstättenarbeit im Umfeld des ehemaligen Konzentrationslagers Hinzert sowie beim Umbau der Schule. Steffens engagierte sich als langjähriger Schulbandleiter und war damit das Gesicht des Schwerpunkts der Schule, der Musik.
Für Rektor Arno Ranft sind daher beide "herausragende prägende Persönlichkeiten" mit wichtigen Rollen im "schulischen und kulturellen Leben der gesamten Region". Haupenthal gestaltete als Französischlehrer neben der Gedenkarbeit die Schulpartnerschaft mit St. Fargeau und hatte als Orientierungsstufenleiter das Wohl der Schüler im Blick. Steffens, für Ranft ein nicht wegzudenkendes musikalisches Urgestein, fungierte als Bindeglied - zwischen jungen und älteren Kollegen wie in anderen Bereichen. Beide hinterließen große Lücken an der Schule, sagte Ranft.
Die Verabschiedeten bedankten sich bewegt bei den vielen Akteuren der Feier, Mitarbeitern und Lehrern, Schülern und Eltern. "Wir können stolz sein auf unsere Schüler", wünschte Haupenthal ihnen weiterhin Freude beim Lernen. Dank gebühre ihren Eltern als "Garanten für ein gutes Zusammenspiel". Steffens würdigte die "fachlichen und menschlichen Qualitäten" der Schüler und das gute Miteinander mit Kollegium und Eltern wie Schulelternsprecherin Heike Jessen.
Am Sonntag, 2. Oktober, gibt es ein großes Konzert mit mehr als 60 ehemaligen Schulbandmitgliedern aus Deutschland und darüber hinaus. urs

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