Ein Fehler in einem Erdkabel führte zu einem siebentägigen Ausfall des Fernsehempfangs und teilweise der Telefon- und Internetverbindung von 35 Haushalten in Konz-Berendsborn. Die Betroffenen mussten sich mit immer neuen Versprechungen von Kabel Deutschland zufriedengeben, während nichts geschah.

Das Verhalten von Kabel Deutschland ist ein Paradebeispiel dafür, wie Großunternehmen mit ihren Kunden umgehen. Gebühren dürfen sie zahlen, Beschwerden sind unerwünscht.

Überforderte Hotline-Mitarbeiter leiten sie weiter.

Ein Serviceunternehmen übernahm in Konz den Auftrag. Schließlich kamen Techniker aus Neuwied sowie Garten- und Landschaftsbauer aus Altenkirchen, gruben mit Schaufel und Hacke Löcher, fanden den Fehler aber nicht.

"Falsche Lagepläne" seien der Grund. Ein Anwohner verhindere erforderliche Arbeiten auf seinem Grundstück.

Erst nachdem Betroffene sich zusammenschlossen und Druck auf Verantwortliche in der zuständigen Mainzer Kabel-Deutschland-Dependance machten, kam Bewegung ins Spiel. Ein Kabel-Deutschland-Techniker und Arbeiter mit "richtigem" Baugerät kamen nach Konz.

Kurz darauf war die schadhafte Stelle lokalisiert, die auf einem Gehweg und nicht auf dem Grundstück des oben genannten Anwohners lag.

Binnen kurzer Zeit war der Schaden behoben. Die zahlreich zuschauenden Anwohner waren begeistert.

Dass der Schaden nur einen Meter von der Grube entfernt lag, die am ersten Tag gegraben wurde und das lange gesuchte Kabel auch in dieser Grube zu finden war, sei nur am Rande erwähnt. Ebenso, dass Kabel Deutschland SMS-Nachrichten versandte, der Auftrag sei erledigt, als der Adressat noch tagelang in die Röhre schaute.

Das Unternehmen "freut" sich jetzt, den Betroffenen mitteilen zu können, dass es auf die kommende Jahresrechnung einen Nachlass von fünf Euro gewährt. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass Kunden nur etwas erreichen können, wenn sie gemeinsam und hartnäckig großen Druck ausüben. Kundendienst ist etwas anderes.

Monika Jochem, Konz-Berendsborn

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