Eleganz und unbeschwerte Leichtigkeit

Trier · Klassisches Ballet vom Feinsten, das hat das Publikum in der Europahalle Trier bei der Aufführung von Schwanensee erlebt. Das St. Petersburg Festival Ballett hat eine Vorstellung auf hohem Niveau geboten. 280 Zuschauer feierten das Ensemble.

 Odette und Prinz Siegfried besiegen das Böse und sind am Ende glücklich vereint. TV-Foto: Nora John

Odette und Prinz Siegfried besiegen das Böse und sind am Ende glücklich vereint. TV-Foto: Nora John

Trier. Es ist die alte Geschichte von der großen Macht der Liebe, die bei dem Ballett Schwanensee zu der Musik von Pjotr Tschaikowsky erzählt wird. Der junge Prinz Siegried verliebt sich unsterblich in ein wunderschönes Schwanenmädchen. Es ist Odette, die vom Zauberer Rotbart in einen Schwan verwandelt wurde und nur durch die ehrliche und aufrechte Liebe eines Prinzen erlöst werden kann.
Die Tänzer des russischen Balletts aus St. Petersburg verstehen es meisterhaft, die Geschichte in Bilder umzusetzen.
Grazil und elegant


Ausgesprochen grazil und elegant erscheint das Schwanenmädchen Odette. Ihr Kostüm ist mit Glitzersteinen besetzt, welches sie von den anderen Schwänen unterscheidet. Bei der perfekten Choreografie werden die Schwäne mit ihren Tänzen lebendig.
Auch die Mimik der Tänzer ist eindrucksvoll und unterstreicht die erzählte Geschichte. Hingabe und Leid, das alles ist im Gesicht der Balletttänzerin, die die Odette und ihre Gegenspielerin Odile in einer Doppelrolle spielt, zu erkennen. Keinem der Akteure ist die große Anstrengung des Tanzes auch nur im Geringsten anzumerken.
Auch Siegfried scheint allen Gesetzen der Schwerkraft zu widerstehen. Scheinbar schwerelos bewegt er sich über die Bühne.
Zauberer Rotbart ist für einen Balletttänzer außergewöhnlich groß und überragt den Rest des Ensembles. Auch bei ihm passen Mimik und auch das Kostüm gut zur Figur. Er verleiht dem Charakter des bösen Zauberers dämonische Züge.
Marta Shkop und Judith Petri sind begeistert von der Aufführung. Immer wieder klatschen sie euphorisch. Vor einer Woche haben sie selbst bei einer Aufführung ihrer Ballettschule auf der Bühne der Europahalle gestanden.
"Die Tänzer tanzen mit Seele", sagt die 19-jährige Marta. "Das ist Tanzen auf sehr hohem Niveau", meint auch die 18-jährige Judith. In der Pause haben sie Gelegenheit, am Bühneneingang mit einigen der Tänzer zu sprechen. Die beiden Triererinnen erfahren, dass die Tänzer trotz aller auf der Bühne gebotenen Leichtigkeit auch müde sind nach zwei Vorstellungen am Tag.
Im Publikum in der nicht ausverkauften Europahalle sind trotz der späten Aufführungen auch einige Eltern mit ihren Kindern. Peter Herrmann ist mit seinen Töchtern Jana (8) und Mona (6) aus Andernach gekommen. Die beiden Mädchen tanzen selbst Ballett und freuen sich über die Aufführung. Sie haben mittags auch die erste Aufführung des St. Petersburg Festival Balletts gesehen. Wie Herrmann sagt, waren beim Nussknacker noch deutlich mehr Kinder unter den Zuschauern. Die Geschichte vom Schwanensee wird oft unterschiedlich interpretiert. In manchen Aufführungen sterben Siegfried und Odette am Schluss. In Trier gibt es ein Happy End, der Zauberer Rotbart ist besiegt und das junge Glück lebt weiter.

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