Musikbandfs aus der Region: Hausgemachter Ska, Reggae und Punk-Rock

Die Band Spy Kowlik liebt es, eigene Songs zu ent- wickeln. Warum sie sich dem Musikgenre Ska, gemischt mit Punk und Rock, verschrieben hat, wird im Volksfreund-Fragebogen beantwortet.

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Spy Kowlik: Musikband aus der Region Trier

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Foto: TV/Spy Kowlik

Wie heißt eure Band und wie kam es zu diesem Namen?

Wir heißen „Spy Kowlik“. Der Name hat sich bei der Bandgründung im Jahr 2000 ergeben und besteht seither unverändert. „Spy“ steht für den Spion, und „Kowlik“ geht auf einen wichtigen Bandgründer zurück. Das Spion-Motiv war recht typisch für Ska! Es gab auch eine Band namens Spy vs. Spy. Daher auch der Titel des ersten Albums: Under Suspicion of Ska Attack. Der Spionage-Aspekt ist vielleicht sogar etwas doppeldeutig, da wir nicht nur im Ska verhaftet sind, sondern auch etwas in benachbarte Musikstile „hineinspionieren“, etwa in den Rock, Punk oder in den Reggae; einer unserer neuesten Songs „Freedom“ ist dafür sicherlich ein gutes Beispiel. Kurzum, der Name war und ist all die Jahre identitätsstiftend. Direkt am Namen ist auch unser Band-Logo ausgerichtet, das einen scharfblickenden Agenten im Fadenkreuz zeigt.

Wie habt ihr zusammengefunden? Erzählt uns eure Geschichte!

Ein Teil der Band spielte bereits vorher zusammen bei den „Teenage Idols“. Mit ein paar frischen Gesichtern hat man dann etwas Neues versucht. Tatsächlich stand auch relativ früh die Musikrichtung Ska fest. Einerseits war Ska zu der Zeit in der Moselregion unterrepräsentiert, andererseits passte es in das damalige junge und unkomplizierte Lebensbild der „Gründergeneration“. Am Anfang wurde im schimmeligen Keller der ehemaligen Deutschherrenschule geprobt. Schritt für Schritt gab es Zulauf und einen besseren Organisationsrahmen. Kurz nach der Gründung stand dann die prinzipielle Bandbesetzung fest: Bass und Gitarre, Schlagzeug, Gesang und Bläsersatz natürlich. Die Resonanz war und ist sehr gut, was sicherlich auch die weitere Entwicklung stark geprägt hat.

Seit wann gibt es euch in dieser Formation? Gab es Veränderungen?

Das ist ein interessanter Aspekt der Geschichte, denn die Band änderte sich über die musikalische Aufstellung kaum, wohl aber änderten sich über die Jahre die Protagonisten. Abgänge erfolgten leider oft durch Wohnortwechsel oder wegen neuer Schwerpunktsetzungen. Die Neuzugänge kamen immer relativ schnell, was sicherlich auch an der Region Trier und dem Status als Universitätsstadt liegt. Wechsel erfolgten also schon ab und zu, der Kern der Band blieb aber immer zusammen. Übrigens hat es sogar auch den Fall eines Wiedereinstiegs gegeben, zum Beispiel von unserem Gründungsmitglied und Trompeter, Markus, der nach seiner Elternzeit wieder in die Band eingestiegen ist, oder zuletzt von unserer Saxofonistin Melli, die nach dem Studium über Stuttgart und Zürich nun wieder in Trier und fester Bestandteil der Band ist.

Wo probt ihr?

Aktuell proben wir einmal wöchentlich in einem Kellerraum im Industriegebiet in Trier-Nord. Die Location hat eigentlich alles, was es braucht, und wird auch dann und wann von anderen Bands der Region genutzt.

Wie sieht euer Proberaum aus?

Aktuell proben wir in diesem sehr geräumigen Kellerraum. Die Kulisse ist gut und setzt viel kreatives Potential frei. Natürlich gibt es auch einen Kühlschrank, wenn vor, während oder nach der Probe der Durst ruft. Wie zu vermuten, ist dieser Kellerraum nicht geheizt, was im Hochsommer natürlich herrlich, in den kalten Monaten umso schwieriger ist.

Wie oft probt ihr und wie lange?

Typischerweise proben wir einmal in der Woche, meist mittwochs oder donnerstags. Da wir zuvor alle noch diversen beruflichen wie familiären Verpflichtungen nachgehen müssen, fangen wir selten vor 20 Uhr an. Geprobt wird dann etwa zwei Stunden, mit kreativen Schaffens- und Trinkpausen. Zwischendurch wird auch viel diskutiert und musikalisch variiert – gerade zuletzt, als wir an den Liedern des neuen Albums gefeit haben.

In welcher Besetzung spielt ihr?

Wie oben bereits skizziert, hat sich bei der Bandaufstellung über all die Jahre kaum etwas verändert. Taktgeber sind Schlagzeug und Bass, die Melodie führen Gitarre sowie der Gesang, und die Bläser (Posaune, Trompete, Saxofon) unterstützen, indem sie eigene Akzente setzen.

Wer spielt welches Instrument?

Spy Kowlik hat aktuell folgendes Line-up: James (Lead-Gesang), Thilo (Gitarre, Gesang), Simon (Bass, Gesang), Wolfgang (Schlagzeug), Markus (Trompete, Gesang), Jan (Posaune, Gesang) und Melanie (Saxofon, Gesang).

Wie ist euer Repertoire?

Wir spielen ausschließlich eigene Stücke. Uns ist eigenständige, abwechslungsreiche und (extrem) tanzbare Musik wichtig. Der Drang und die Liebe zu selbst entwickelter Musik ist nach wie vor groß.

Welche Musikrichtung macht ihr?

Spy Kowlik steht eindeutig für Ska – also mithin für Lockerheit, für ein beschwingtes Lebensgefühl und für „Skanking“, also die Tanzart des Ska. Diese Musikrichtung – und das merken wir bei Live-Auftritten immer wieder – verbindet Menschen über alle Altersstufen und Hintergründe hinweg. Ska ist aber nicht nur eindimensional; uns ist wichtig, den Ska bei einzelnen Liedern auch mit Rock-, Punk- und Reggae-Elementen anzureichern. Schon seit jeher enthalten unsere Lieder diese musikalischen Mischstile.

Bei eigenen Stücken: Wer schreibt die Musik, wer die Texte? Wie gestaltet ihr das Songwriting?

Die Ideen für neue Rhythmen, Melodien und Klangfarben werden eigentlich von allen Bandmitgliedern eingebracht. Die Entwicklung eines Songs ist dann typischerweise ein Prozess, an dem alle beteiligt sind. Dennoch ist es so, dass gewisse Lieder einen klaren bandinternen „Urheber“ haben. Die Arbeit an Songs ist grundsätzlich ein sehr langer Prozess, da wir das Niveau immer etwas erhöhen wollen. Die Texte kommen relativ am Ende dieses Entwicklungsprozesses – und meist aus der Feder von James und Markus.

Wo tretet ihr auf? Wie groß ist euer Wirkungskreis?

Um es so zu beantworten: Über die Jahre haben wir Bühnen sehr unterschiedlicher Größe erlebt. Kurzum, wir spielen in unterschiedlichsten Locations und zu unterschiedlichsten Anlässen. Unser Radius bezieht sich primär auf die Mosel(groß)region, inklusive Luxemburg und Saarbrücken. Spannende Gastspiele gab es aber auch schon in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bayern, NRW, Hessen oder in Zürich.

Von welchen Anekdoten, spannenden Ereignissen oder Begegnungen könnt ihr uns erzählen?

Es gibt sehr viele Band-Anekdoten, von denen wir hier mal zwei besonders kuriose herausgreifen: Einmal hatten wir ein Konzert unter einer Autobahnbrücke direkt am Main, als eine wahre Insektenplage ausbrach – überall auf der Bühne saßen und flogen tausende Maikäfer. Des Weiteren gab es ein Festival, bei dem wir Headliner waren. Da standen wir schon 30 Minuten zum Soundcheck auf der Bühne, und nichts passierte – bis der Mischer fragte: „Wann kommt denn euer Tonmann?“. Antwort: „Ähm, wir haben gar keinen!“. Zum Glück hat das Publikum die Verspätung nicht gestört, und später hat alles perfekt geklappt, und die Menschen haben getanzt.

Was war euer größter Auftritt bisher?

Das bemisst sich ehrlicherweise nicht, wie man vielleicht zunächst vermuten würde, nur an der Publikumsgröße. Es gab Auftritte, die sich durch einzigartige Locations, durch lustige Band-Anekdoten, durch tolle Reisen ins Ausland oder durch eine super Stimmung kennzeichneten. Wir spielen zum Beispiel unglaublich gerne auf Festivals und freuen uns, dass diese nach der Corona-Zeit nun wieder mehr und mehr stattfinden können.

Welche Medien nutzt ihr, um auf eure Lieder aufmerksam zu machen?

Der zeitgemäße Weg geht hier klar über die digitalen Medien und sozialen Netzwerke. Wir sind bei allen wesentlichen Plattformen vertreten und pflegen diese Auftritte auch sehr gewissenhaft. Zur Ankündigung unseres jüngsten Konzertes anlässlich unseres 22-jährigen Bandjubiläums sind wir zum Teil auch wieder auf analoge Plakate umgestiegen und haben diese in der Stadt verteilt. Es war interessant und auch amüsant zu erfahren, dass uns viele auf diese Plakate positiv ansprachen.

Wann und wo sind eure nächsten Auftritte?

Bevor es auf die Bühne geht, geht es tatsächlich erst einmal ins Tonstudio, um die neue Platte aufzunehmen. Dieser auch etwas längere Prozess ist für das Frühjahr 2023 vorgesehen. Danach geht es dann mit alten und neuem Repertoire wieder auf die Bühne. Die ersten Konzertanfragen kommen bereits rein, und wir planen den Rahmenkalender 2023. Alle unsere Konzertzusagen werden wir rechtzeitig über die sozialen Medien kommunizieren.

Wo kann man mehr über euch erfahren? Wie kann man euch kontaktieren?

Wir haben eine Homepage, über die man alle Informationen erhalten kann. Überwiegend sind wir jedoch über die sozialen Kanäle Facebook und Instagram erreichbar und pflegen unsere Accounts hier auch sehr regelmäßig. Oder einfach nach einem Konzert vorbeikommen und uns ansprechen …

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