Lünebach: Ort will Gemeindehaus verkaufen - Aufklärungsbedarf bei Bürgern

Die Ortsgemeinde Lünebach stellt ihr in die Jahre gekommenes Gemeindehaus zum Verkauf. Befürchtungen, Vereine stünden dadurch künftig auf der Straße, weist Ortsbürgermeister Karl-Heinz Krost als unbegründet zurück.

Die Grundsatz-Entscheidung, sich bei einem entsprechenden Angebot vom Gemeindehaus zu trennen, traf der Lünebacher Rat schon im Herbst 2006 - allerdings in nichtöffentlicher Sitzung. Im Dorf kochte daraufhin die Gerüchteküche. Zeitweise hieß es, das Gebäude sei praktisch schon verkauft. Manche Bürger und Vereinsvertreter waren verunsichert und fühlten sich übergangen.

Erst im Mai druckte die Gemeinde ihre Verkaufsabsicht im Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde (VG) Arzfeld - ohne Erläuterung. „Wir hätten uns gewünscht, dass betroffene Vereine frühzeitig informiert werden“, sagt Wolfgang Gieretz, Vorsitzender des Musikvereins Lünebach.

Gründe für den geplanten Verkauf sind Ortsbürgermeister Karl-Heinz Krost der Platzmangel im Gebäude und auf dem Grundstück (230 Quadratmeter) und Renovierungsbedarf (Sanitäranlagen müssten komplett erneuert werden).

„In fünf bis zehn Jahren stehen eventuell andere Gebäude im Dorf zur Verfügung. Wer ein solches Objekt wie ein Gemeindehaus verkaufen will, muss früh genug damit anfangen“, erklärt Krost. Einen großen Neubau kann sich die Gemeinde angesichts eines Haushaltsdefizits von fast 400.000 Euro nicht leisten: „Wir haben sparsam gewirtschaftet und schon vor Jahren freiwillige Ausgaben gestrichen. Wir fühlen uns von der Politik im Stich gelassen.“

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