340mal 800 Kilometer

Über 300 Schüler haben auf einer Rad-Rundfahrt durch Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, das Saarland und die Nachbarländer Luxemburg, Belgien, Frankreich für ein geeintes Europa und den Fair-Play-Gedanken im Sport geworben. Mit den Spenden aus ihrer Solidaritätsveranstaltung wollen sie ein Zeichen für den Kampf gegen Armut und Chancenlosigkeit in Ruanda setzen. Unter ihnen waren zwei Teams aus Traben-Trarbach.

 Erschöpft, aber stolz: die Tour-Teilnehmer aus Traben-Trarbach. Foto: privat

Erschöpft, aber stolz: die Tour-Teilnehmer aus Traben-Trarbach. Foto: privat

Traben-Trarbach/Schweich. (red) Mit einer umjubelten Ankunft und drei Ehrenrunden im Stadion endete in Schweich die 11. Tour d'Europe. Die Tour hatte 340 Teilnehmer, unter ihnen auch zwei Teams des Gymnasiums und des Jugendhofs in Traben-Trarbach, auf einer anspruchsvollen Route von etwa 800 Kilometern Länge durch vier Länder geführt.

Beklatscht von Hunderten Schaulustigen, von Eltern, Verwandten und Freunden, ergoss sich ein schier endloser Strom von Radfahrern in das Stadion am Schweicher Schulzentrum. Alle trugen die gleichen Trikots in den Europafarben Blau-Gelb mit der Aufschrift "Fair-Play-Tour 2009". Allen sah man die Strapazen der letzten Tage an, alle waren von der intensiven Sonnenstrahlung mehrerer Hitzeetappen braun gebrannt und allen stand der Stolz auf die in der zurückliegenden Woche erbrachte Leistung ins Gesicht geschrieben.

Jeden Tag hatten sie sich nach wenig erholsamen Nächten in stickigen Großraumturnhallen schon früh morgens aus den Schlafsäcken gequält, ihr Gepäck verladen, sich geduldig in die Frühstücksschlange gestellt und waren dann auf ihre Räder gestiegen, um die Tagesetappen von durchschnittlich 100 Kilometern in Angriff zu nehmen, darunter auch "Monsteretappen" mit anspruchsvollen Höhenprofilen, und hatten täglich aufs Neue bewiesen, dass sie sich in monatelangem Training gewissenhaft auf ihre Tour vorbereitet hatten. Neben dem Fair-Play-Gedanken ging es ihnen vor allem um eines: das gemeinsame Schulprojekt in Ruanda. Mit den Sponsoren-Geldern der Tour-Teilnehmer wird in Rwingwe im Base-Kyriango-Tal der Ausbau einer Dorfschule finanziert.

An jedem Tag der Tour erlebten die Teilnehmer aber auch, wie wertvoll es ist, sich in einem Europa ohne Grenzen bewegen zu können und die Gastfreundschaft der europäischen Nachbarn genießen zu dürfen. In den Etappenorten wurden die Fahrer nicht nur freundlich begrüßt, sondern immer auch hervorragend (und kostenlos) bewirtet. Dabei fiel bei den Begrüßungsansprachen mancher kluge Satz über die Bedeutung von Völkerverständigung und Solidarität mit den ärmsten Regionen der Erde.

Was den finanziellen Aspekt der Tour angeht, so sprechen die Zahlen für sich: Mit dem Ergebnis 11. Tour d'Europe kletterte die Summe der bisher erzielten Spenden auf über 1,5 Millionen Euro.

EXTRA Team Jugendhof: Kevin Ben-Kraiem, Günther Feldhäuser, Heiko Gädges, Marcel Müller, Marc von Berg (Schüler); Dieter Hens, Michael Landsmann, Eugenia Schwabauer, Michelle Heil (Betreuer) Team Gymnasium: Julia Hänsler, Lea Henrich, Jessica Hommer, Romina Kentischer, Belinda Klammer, Ole Schetter, Manuel Weber, Jonah Wenker (Schüler); Michael Herder, Martin Jung (Betreuer); Annemarie Gerhardt, Inga Scheinert (Gastfahrer) Michael Herder

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