Am Anfang war der Ofen

Aus einer anfänglichen Sammelleidenschaft ist in Landscheid ein kleines "Privatmuseum" entstanden, das seinesgleichen sucht. Gottfried Follmann sammelt seit etwa 30 Jahren alte Gegenstände, restauriert diese und sortiert sie fein säuberlich in seinem Haus.

Landscheid. Für die einen ist es alter Plunder oder Kram - für die anderen wiederum sind es kleine Schätze. Gemeint sind alte Gegenstände aller Art, vom Gussofen über die Wanduhr zur Butterform. Der gebürtige Landscheider Gottfried Follmann gehört ohne Zweifel zu den letzteren. Follmann sammelt alte Dinge, die er auf Flohmärkten oder bei Wohnungsauflösungen erstanden hat. Selbst wenn sie beschädigt oder defekt sind - er macht daraus wieder wahre Schmuckstücke.

Angefangen hat seine Sammelleidenschaft vor etwa 30 Jahren. Gottfried Follmann erzählt: "Ich habe bei Bekannten ein Wohnzimmer tapeziert. Beim Ausräumen sollte ein alter Gussofen ausrangiert werden. Der aber war viel zu schade dafür, und auf Nachfrage bekam ich den Ofen geschenkt. Damit fing meine Leidenschaft an, die ich bis heute beibehalten habe."

Die große Leidenschaft und Freude an alten Sachen fällt dem Besucher sofort auf. Ein Kellerraum und der komplette Speicher sind bereits gefüllt. Übersichtlich, sauber und "bestens in Schuss" präsentiert er stolz die guten Stücke und sagt: "Es ist ein Hobby von mir, weil ich Freude an alten Sachen habe."

Hier findet man wirklich alles, was das Sammlerherz begehrt: Gussöfen und Ofenplatten aus dem 18. Jahrhundert, Grammophone, Schellackplatten, Wanduhren, Küchenbleche mit Zubehör, Spinnräder, Spielsachen, Kinderwagen, Waschutensilien, Dampfmaschinen, Leinenhemden und vieles mehr.

Aber nicht nur das Sammeln an sich gefällt Follmann. Viele Gegenstände haben eine Geschichte, die ihm die Leute beim Verkauf erzählen. So kann auch er sich an ein persönliches Erlebnis erinnern: "Als ich den Original Opel-Kinderwagen vor etwa 20 Jahren fand, stand dieser in einer Scheune. Die Hühner hatten darin ihre Eier gelegt und ihre Notdurft verrichtet." Aber auch den hat Gottfried Follmann wieder hingekriegt.

Dass die gesammelten Grammophone noch funktionieren, beweist der Frührentner hin und wieder auf Festen oder Jubiläen. Dann spielt er die alten Lieder, wie "Am Brunnen vor dem Tore" oder den Hochzeitswalzer stilecht mit Frack und Zylinder.

An die "große Glocke hängen" möchte Follmann seine Leidenschaft jedoch nicht und bemerkt: "So langsam höre ich auf mit dem Sammeln, es ist kein Platz mehr da. Es ist ja auch nur ein Hobby, und es soll sich alles im kleinen Rahmen bewegen."

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