Auf die Stadträte warten viele Baustellen

Traben-Trarbach · Eine Jahreshälfte ist herum, und für den Traben-Trarbacher Stadtrat stehen 2012 noch viele Themen auf der Agenda. Einen Schwerpunkt sehen die Parteien in der Organisation des nächsten Wein-Nachts-Markts, aber auch bei der Stadtentwicklung gibt es drängende Probleme.

Traben-Trarbach. Der Sommer war nur lau statt heiß. Ob sich auch die politischen Debatten in der Stadt während der Ferien abgekühlt haben, werden die ersten Sitzungen nach der Sommerpause zeigen. Am 3. September tagt der Stadtrat zum ersten Mal. Vielleicht hat die Trennung auf Zeit so mancher Beziehung ja gutgetan.
Die Frage nach den wichtigsten Themen, die in der Stadt im zweiten Halbjahr auf der Agenda stehen, ist aus Sicht von SPD-Sprecher Hajo Weinmann schnell beantwortet: "Wir müssen wieder arbeitsfähig werden." Gespräche mit Betrieben über die Organisation des kommenden Mosel-Wein-Nachts-Markts habe es auch während der Sommerpause gegeben (siehe Extra). "Ich bin guter Dinge, dass wir das hinbekommen", sagt Weinmann. Es sei ruhiger geworden, und man rede wieder mehr miteinander. Zudem dränge die Frage nach der Besetzung der Stelle des Touristinfo-Leiters. Dass die Lücke gefüllt werden muss, steht für ihn außer Frage. Gleiches gelte für den derzeit unbesetzten Posten des Stadtentwicklers.
Die Stadt müsse zudem zusehen, Nachfolger für die zwei leerstehenden Schlecker-Filialen zu finden - aus Sicht Weinmanns ein "herber Verlust".
Die Geschäftswelt beschäftigt auch die CDU. Fraktionssprecherin Jutta Schneider bringt die Ansiedlung eines Discounters in Trarbach ins Gespräch. Ihre lange Liste der Themen, die die Stadt beschäftigen werden, beinhaltet unter anderem die Renovierung des Casinos, den im Herbst beginnenden Neubau der Brücke bei Wolf, die Sanierung des Moselparkplatzes in Trarbach, die Erschließung des Neubaugebiets Königsberg, den Ausbau von Innerortsstraßen und die zivile Umnutzung des Geo-Amts auf dem Mont Royal.
Im Hinblick auf das Minus von 121 385 Euro, das der Wein-Nachts-Markt laut Prüfbericht der Kommunalaufsicht Traben-Trarbach beschert hat, hofft Schneider, dass die Stadt trotzdem am kommunalen Entschuldungsfonds teilnehmen kann.
Gleich nach der Sommerpause müsse man sich an die Planung des diesjährigen Mosel-Wein-Nachts-Markt begeben, sagt FWG-Fraktionsvorsitzender Rudolf Brixius. Auch beim Thema Schiffsanleger müsse die Stadt vorankommen. Eine Bürgerinitiative hatte sich gegen die Pläne gewendet, zwei neue Anlagen ohne Energieversorgung zu errichten (der TV berichtete). Die Sommerpause sollte genutzt werden, um eine verträgliche Lösung zu finden.
Neben mehreren der genannten Themen erklärt die FDP die Bekämpfung der Leerstände in der Stadt zum Ziel. Auf dem Mont Royal müsse in jedem Fall eine Einrichtung etabliert werden, die Arbeitsplätze garantiert, sagt Sprecherin Hannelore Reuter-George. CDU-Ratskollegin Schneider fasst zusammen: "Die Arbeit geht nicht aus, und es wird sich in der nahen Zukunft einiges bewegen."
Extra

Die Verhandlungen wegen des zweiten Wein-Nachts-Markts sind noch im Gange. Die Stadt war an den Gewerbeverein als potenziellen Veranstalter herangetreten. Eine Umfrage unter Betrieben hat zwar ergeben, dass die Mehrheit hinter der Veranstaltung steht. Der Verein sei aber nicht in der Lage, die Mitverantwortung und Organisation zu übernehmen, erklärt Vorsitzender Elmar Hilgers - auch wegen der Gewerbeschau im kommenden Jahr. 77 Prozent der Befragten hatten sich zu einer Beteiligung am Markt bereiterklärt, die Mehrheit könnte aber nur für fünf bis zehn Arbeitsstunden dafür erübrigen. Für das Angebot im Keller des Moselschlösschens ist nun das Hotel selbst als Organisator im Gespräch. Auch mit einem weiteren Betrieb, der namentlich noch nicht genannt werden möchte, steht die Stadt in Verhandlungen. In den nächsten Tagen soll es weitere Treffen geben. Das Rahmenprogramm hat die Stadt bereits zum größten Teil zusammengestellt, teilt der erste Beigeordnete Erwin Haussmann mit. uq

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