Bürgermeister contra Kreisverwaltung

Morbach · Ein Gutachten soll klären, inwieweit von einem landwirtschaftlichen Betrieb Immissionen ausgehen , die die Bewohner in dem geplanten Baugebiet "Auf der Huhf" in Morbach beeinträchtigen könnten. Bürgermeister Andreas Hackethal hat eine klare Meinung.

Morbach. Der Morbacher Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung über die Stellungnahmen der Behörden und der Träger der öffentlichen Belange zum geplanten Baugebiet "Auf der Huhf", Abschnitt drei, in Morbach beraten. Dazu hatte die Kreisverwaltung eine umfangreiche Stellungnahme abgegeben.
Unter anderem moniert sie die geplanten Grundstücksgrößen, was Bürgermeister Andreas Hackethal zu einer deutlichen Widerrede veranlasste: "Ich lasse mir und der Verwaltung nicht vorwerfen, dass wir verschwenderisch mit Land umgehen", sagte er.
Im Schnitt weisen die 44 vorgesehenen Bauplätze eine durchschnittliche Größe von 675 Quadratmeter auf. Die Kreisverwaltung indes meint, zwischen 500 und 600 Quadratmeter seien ausreichend.
"Wir sind hier auf dem Land und nicht in der Stadt", sagte der Bürgermeister. Bei kleinen Baugrundstücken könne es sein, dass ein Bauherr zwei Flächen kauft und das Haus in die Mitte setzt. "Dann bekommen wir eine unregelmäßige Bebauung", sagte er. Zudem habe man bereits alle Eigentümer von leer stehenden Parzellen in den Innerorten angeschrieben, um zu erfahren, was diese mit den Flächen planen und danach ein Kataster angelegt. "Wir legen Wert auf Innenentwicklung", sagte Hackethal.
Auch die Landwirtschaftskammer und ein ansässiger Landwirt äußern Bedenken. Sie befürchten, dass durch die wegfallenden Flächen der benachbarte landwirtschaftliche Betrieb in seiner Entwicklung gehindert wird.
Zudem werden Immissionen befürchtet, die von dem landwirtschaftlichen Betrieb ausgehen und die Bewohner im Baugebiet beeinträchtigen können. Hier soll jetzt ein Gutachten klären, wie Abhilfe geschaffen werden kann. cst

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