Holsthum. Diese Geschichte hat sooo einen Bart. Okay, wenn man ehrlich sein will, dann nur einen halben. Oder, nein Stopp, das wäre jetzt auch übertrieben - die Geschichte hat einen drei Zentimeter kürzeren Bart, jedenfalls am Ende. Aber das wird jetzt zu kompliziert. Wir fangen am besten mal ganz vorne an. Ganz vorne ist in diesem Fall Holsthum. In diesem kleinen gemütlichen Eifeldorf, irgendwo zwischen Schankweiler und Peffingen, wird natürlich auch mal geheiratet. Wie Mitte Mai. Nach dem Ja-Wort ging\'s ab in die ehemalige Glashütte, in diesen schicken Festsaal. Schick hatten sie sich gemacht, die Gäste. Die Frauen hatten die Haare schön, und die Männer die Bärte - ein Herr war unter den Gästen, der hatte den Bart besonders schön. "Er hatte einen Zwirbelbart, so einen in der Art wie Kaiser Wilhelm, etwas ganz Besonderes", erzählt Bitburgs Polizeipressesprecher Wolfgang Zenner. Jetzt wundern Sie sich vielleicht, was die Polizei auf einmal in dieser Hochzeitsgeschichte zu suchen hat, aber dafür gibt es einen triftigen Grund - flapsig könnte man sagen, einen haarigen, dadurch jedoch, würde dieser Geschichte die notwendige Ernsthaftigkeit abhandenkommen. Denn was nun kommt, ist einschneidend, jedenfalls für den Hochzeitsgast mit Kaiser-Wilhelm-Bart, wie Zenner berichtet: "Gegen 22.15 Uhr verließ der Gast die Glashütte. Im Vorbeigehen schnitt ihm dabei ein Unbekannter ein drei Zentimeter langes Stück seines Zwirbelbarts ab." Ob mit einer Schere oder einem Messer, sei bisher nicht geklärt. Das Opfer habe den Täter nicht erkannt, erzählt der Polizeisprecher. "Der Geschädigte hat Strafanzeige bei uns gestellt, daher ermitteln wir nun und befragen die Hochzeitsgäste." Zur Frage, was den Täter erwartet, falls er gefasst werden sollte, kann Wolfgang Zenner noch nichts Definitives sagen. "Wir haben keine Preisliste, was man für drei Zentimeter Bart bekommt. Das wird dann die Staatsanwaltschaft entscheiden müssen." mfr