Freizeit 1000 Leute kommen zum Jubiläum

Morbach · Der SV Morbach richtet am kommenden Wochenende seine 50. Volkswanderung aus. Mit den bisher mehr als 80 000 Beteiligten hat der Verein einiges für das Image des Hunsrückortes getan.

 Diese Medaillen mit Morbacher Sehenswürdigkeiten sind einst bei den amerikanischen Wanderern heiß begehrt gewesen.

Diese Medaillen mit Morbacher Sehenswürdigkeiten sind einst bei den amerikanischen Wanderern heiß begehrt gewesen.

Foto: Christoph Strouvelle

Gleich zwei Jubiläen feiert die Wanderabteilung des Sportvereins Morbach. Am kommenden Wochenende veranstaltet sie im 40. Jahr die 50. IVV-Wanderung. Seit dem Frühjahr haben die aktiven Mitglieder der Abteilung dafür Werbung gemacht, sagt Karl-Heinz Weyand, Abteilungsleiter Wandern beim SV Morbach. „Bei jeder Wanderung, an der wir teilgenommen haben, haben wir Flyer ausgelegt“, sagt er.

So rechnet Weyand mit bis zu 1000 Teilnehmern an beiden Tagen, die aus der Region zwischen Luxemburg, dem Saarland und Frankfurt nach Morbach kommen. Eine stolze Zahl. Denn der Teilnehmerschnitt bei derartigen Wanderungen liegt bei 700 bis 800, sagt er.

Doch ist diese Zahl deutlich geringer als in früheren Jahren. In den 1980er Jahren seien jedes Jahr mehr als 3000 Teilnehmer zur Wanderung gekommen, erinnert sich Weyand. Die Spitzenbeteiligung habe man 1982 mit 3647 Wanderfreunden erreicht. „Wir hatten damals viele amerikanische Teilnehmer, von den Flugplätzen Hahn, Spangdahlem und Ramstein“, sagt er. Alleine der Flughafen Hahn sei immer mit mehr als 400 Teilnehmern vertreten gewesen. Und auch die Soldaten des einstigen französischen Munitionslagers, gelegen an der L 160 oberhalb der Einfahrt zum Naherholungsgebiet Ortelsbruch, seien immer mitmarschiert. „Die Franzosen haben die Wanderung immer in Uniform absolviert“, lacht Weyand. Insgesamt hätten 83 287 Wanderer an den 40 Wochenendwanderungen im Oktober und den von 2006 bis 2015 ausgerichteten Mittwochswanderungen im Mai teilgenommen. „Wir sind immer bestrebt gewesen, den Wanderern die schönsten Stellen von Morbach zu zeigen. Damit haben wir ein Stück Imagepflege für die Gemeinde betrieben“, sagt Weyand. So wechseln die Streckenführungen jedes Jahr. Mit dem Bau der Brücke über die B 327 über das sogenannte Dreieck sei es auch möglich geworden, die Wanderer auf die andere Seite der Hunsrückhöhenstraße in Richtung Gonzerath oder Rapperath zu führen.

In den frühen Jahren hat der Verein für die Wanderer noch Medaillen gestaltet mit Morbacher Sehenswürdigkeiten wie die Burgruine Hunolstein, die Walholzkirche und der große Herrgott Rapperath. „Die Amerikaner waren verrückt danach“, erinnert sich der Abteilungsleiter. Diese seien mit dem Weggang der Streitkräfte vom Hahn weggefallen.

Doch alleine mit dem Weggang der amerikanischen und französischen Streitkräfte ist der Rückgang von damals mehr als 3000 auf 700 bis 800 Teilnehmer doch nicht zu erklären. Wandern ist doch eigentlich Trendsport? „Die jungen Leute wandern heute anders“, sagt Weyand. Diese wollten nicht mehr in Gruppen laufen oder bei Veranstaltungen eingebunden sein, sondern suchten sich ihre Touren selbst aus. Auch junge Familien wanderten heute individuell. Zudem nutzen zahlreiche Wanderer heute die Traumschleifen rund um den Saar-Hunsrück-Steig. Die Premiumwanderwege hätten den ausrichtenden Vereinen Teilnehmer weggezogen. „Die Zeiten ändern sich“, sagt er.

So sind die Wanderer, die regelmäßig an den Volkswanderungen teilnehmen, im Schnitt deutlich älter geworden. Dem trägt der SV Morbach in diesem Jahr Rechnung. Neben den beiden Strecken über sechs und zehn Kilometer bieten die Wanderfreunde erstmals eine Strecke von 15 Kilometern statt der bisher üblichen und in den vergangenen Jahren weniger frequentierten 20 Kilometer an. „Wir rechnen mit einer hohen Akzeptanz“, sagt Weyand. Über die Ölmühle und den Ortelsbruch führen die Strecken in diesem Jahr in den Hochwald. Abschnitte der Traumschleife Ölmühle seien in die Strecken eingebunden.

Ein großes Plus der Morbacher IVV-Wanderung sei das gute Essen, sagt Weyand. Dazu gehören der Rollbraten mit Bratkartoffeln und die bis zu 80 selbstgebackenen Kuchen. „Es gibt Leute, die kommen nur deswegen“, sagt er.

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