Die Burg, die Ruhe und die Natur

Dhronecken · Die Burg, die Ruhe und die Natur prägen die Gemeinde Dhronecken. Auf der historischen Burg lassen sich viele Brautpaare auch von weiterher trauen, um anschließend in den gleichen Räumen weiter zu feiern. Zur Dorffotoaktion des TV sind 34 Einwohner erschienen.

Dhronecken. Das 127 Einwohner große Dhronecken in der Verbandsgemeinde Thalfang gehört zu den idyllischsten Dörfern der Region. Geprägt wird der Ort von der Burg: Laut Historikern könnte sie der Stammsitz gewesen sein des legendären Hagen von Tronje, der im Nibelungenlied den Siegfried getötet haben soll. Heute ist die Burg, in der das Gemeindehaus untergebracht ist, eine Außenstelle des Thalfanger Standesamts und bietet den frisch verheirateten Ehepaaren und ihren Gästen die Möglichkeit, nach der Trauung sofort im gleichen Raum mit der Hochzeitsfeier zu beginnen. "Bisher ist die Burg Dhronecken alleine in diesem Jahr 18 Mal für Trauungen reserviert, die Hälfte feiert auch direkt auf der Burg", sagt Ortsbürgermeister Detlef Jochem. Brautpaare kommen von weit her, um auf der Burg zu heiraten, sagt er. Darunter seien auch schon Hochzeitsgesellschaften aus Essen, Berlin und vom Bodensee gewesen.
Auch das Forstamt Dhronecken hat auf der Burg seinen Sitz. "Seit der Preußenzeit, und das Forstamt bleibt uns auch erhalten", sagt Jochem mit Stolz. Aus jeder Reform sei das Forstamt gestärkt hervorgegangen. Das Gelände rund um die Burg ist ein Anziehungspunkt für Besucher und Einheimische. Da ist der Naturerlebnisspielplatz, der Obstbaumlehrpfad und in der Mitte das Atrium, zählt der Bürgermeister auf. Über den Bachlauf, der über das Gelände unterhalb der Burg fließt, gelangen Fußgänger über eine Hängebrücke. Kinder können sich auf einer langen Steinrutsche austoben oder am Bach an einem der Matschspielräume spielen. Der Biber, der vor anderthalb Jahren einige Bäume angenagt hat, scheint weitergezogen zu sein, sagt Jochem. Doch Dhronecken hat noch weitere attraktive Gebäude. Da ist das Heussnerhaus mit der einzigen spanischen Galerie nördlich der Alpen, die Deckermühle, das restaurierte Ensemble der Bahnhofsgebäude und der Wasserturm als technisches Denkmal. Dort soll demnächst ein Reiterhof entstehen.
Doch eines fehlt Jochem: "Ein renommierter Gastronomiebetrieb würde uns bei der touristischen Vermarktung voranbringen", sagt er. Die Inhaberin der Wein- und Teestube im Dorf sei 86 Jahre alt.
Das idyllische Ortsbild sorgt für zahlreiche Neubürger. Alleine 2013 sind 20 Menschen nach Dhronecken gezogen, sagt Jochem. In zwei vormals leer stehenden Häusern sei jetzt wieder Leben.
Zu den Neubürgern zählen die Frankfurter Frank und Christina Ilse. Frank Ilse kommt durch Freunde seit 20 Jahren nach Dhronecken, das Ehepaar ist jetzt in eine Wohnung mit Sicht auf die Burg gezogen. "Uns gefallen die Ruhe, die Natur und die netten Menschen hier", sagen die beiden, die zum Fototermin gekommen sind. Die jüngsten der 34 Dhronecker, die zum Fototermin gekommen sind, sind die zweieinhalb Jahre alte Clara Becker und der drei Jahre alte Julius Schade. Die älteste ist die 86-jährige Johanna Reetz, die seit ihrer Kindheit in Dhronecken wohnt. "Früher gab es mehr Landwirtschaft und auch ein Hotel und drei Gaststätten", erinnert sie sich. Doch der Charakter des Dorfes sei geblieben. Worüber sie sich offensichtlich freut: "Es gibt im Moment wieder viele Kinder im Dorf."
Die Eltern der Kinder genießen die Sicherheit für ihre Sprösslinge. "Man kann sie draußen laufen lassen, jeder hat ein Auge auf sie", sagt Carmen Schade. "Die Leute sind freundlich, auch gegenüber Besuchern", freut sich Hermann Robert über die gute Dorfgemeinschaft der Dhronecker.
Rita Schlögl genießt die Ruhe im Dorf sowie das Ländliche, das ihr gleichzeitig ein Gefühl von Heimat gibt. Schlögl sagt: "Ich kann mir nicht vorstellen, woanders zu wohnen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort