Bildung Cusanus-Hochschule gibt im Netz Gas

Bernkastel-Kues · Die Corona-Pandemie hat bei Studenten und Dozenten  in Bernkastel-Kues für eine schnelle Digitalisierung der Studiengänge gesorgt.

 Die Pandemie kann die Cusanus-Hochschule in Bernkastel-Kues nicht ausbremsen. Im Gegenteil: Sie sei verglichen mit  manchen Hochschulen, die nur wie ein Tanker manövrieren könnten, ein Schnellboot, sagt der Hochschulpräsident.­

Die Pandemie kann die Cusanus-Hochschule in Bernkastel-Kues nicht ausbremsen. Im Gegenteil: Sie sei verglichen mit  manchen Hochschulen, die nur wie ein Tanker manövrieren könnten, ein Schnellboot, sagt der Hochschulpräsident.­

Foto: m_mo <m_mo@volksfreund.de>

Ruhig ist es geworden in Zeiten der Corona-Pandemie um die Cusanus-Hochschule, oder, wie sie sich seit Februar 2020 nennt, Cusanus-Hochschule für Gesellschaftsgestaltung. Mit dem neuen Namen soll verdeutlicht werden, dass akademisches Arbeiten immer in der Verantwortung für Mitmensch, Mitwelt und Nachwelt steht.

Dabei konnte auch die Pandemie das Studium der 130 Studierenden nicht stoppen, sagt Prof. Dr. Reinhard Loske, Präsident der Hochschule. „Im März 2020 hat uns die Pandemie erwischt, wir haben schnell umgestellt auf digitale Formate“, sagt er. Das Sommersemester 2020 ist komplett digital abgehalten worden. Im Herbst haben die Studenten die ersten drei Wochen zu Präsenzveranstaltungen kommen können, bis es nach dieser kurzen Phase wieder digital umgestellt worden ist, sagt er.

„Wir haben die Pandemie genutzt, um schnelle digitale Formate einzuführen“, sagt er. Das sei der Cusanus-Hochschule leichter gefallen als den großen Universitäten. „Wir als kleine Hochschule sind ein Schnellboot, während große Universitäten eher ein großer Tanker sind“, zieht er einen Vergleich.  „Wir konnten uns so schnell auf die neue Situation einstellen.“ Wie der Unterricht und Vorlesungen im kommenden Sommersemester abgehalten werden, sei von der Entwicklung der Pandemie abhängig. „Bis Mitte Mai bleiben wir digital, dann entscheiden wir, ob wir teilweise wieder in Präsenz arbeiten“, sagt Loske. Wobei sich derzeit nicht alle Studenten in ihren Heimatorten aufhalten. Einige seien auch vor Ort, sagt er.

Der Dialog zwischen den Studenten leide nicht unter den Corona-bedingten Einschränkungen. Im Gegenteil: Sie seien bei bestimmten Themen durch die digitale Form niedrigschwelliger geworden. „Die Kontakte zwischen den Studenten sind nach wie vor hoch“, sagt er.

Neu sind die sogenannten Ringvorlesungen, die im Internet jedermann offen stehen. Dabei sind Dozenten aus der ganzen Welt digital zu Gast, es sprechen unter anderem Professoren aus Indien, den USA und afrikanischen Ländern. „Gäste von außerhalb behandeln hier unsere Themen“, sagt Loske. „Neben den Ringvorlesungen haben wir auch neue und innovative Prüfungs- und Beteiligungsformate eingefügt, etwa Podcasts zum Thema „Geschichten des Gelingens“ oder die „Intercultural Essays“, in denen besonders die Perspektiven von Menschen aus der Südhemisphäre beleuchtet werden“, sagt er.

Aktuell ist die Cusanus-Hochschule bis Dezember 2024 staatlich anerkannt, wie es auf der Homepage der Cusanus-Hochschule für Gesellschaftsgestaltung heißt. Ursprünglich als Hochschule für Ökonomie und Philosophie geplant, wurde für den zweiten Studiengang 2019 das Ende eingeläutet, was für erhebliche Diskussionen gesorgt hatte. Doch sei  die Philosophie nicht aus der Hochschule verschwunden, sagt Johannes Heinen, Assistent von Loske. „Die Ökonomie wird ganzheitlich betrachtet, also gemeinsam mit Philosophie und Soziologie“, sagt er. Die drei Fachrichtungen gehörten zusammen. Werte spielten auch bei der Ökonomie eine Rolle.

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