Ein Wichtel namens Wilbert

Na sowas! Wie die Volksfreund-Zentrale mir mitteilt, ist der Zwerg im Wittlicher Rathausgiebel noch immer ungetauft. Namenlos blickt er in Vertretung des Heiligen Rochus auf den Markt, dabei habe ich mir insgeheim gewünscht, jemand würde "Wilbert" vorschlagen.

Ich bin ja selbst nicht der Größte und würde mich geehrt fühlen. Wenn Wilma nichts dagegen hat, lasse ich mir auch einen Bart wachsen. Natürlich habe ich mich schon schlau gemacht in Erwartung dieser kleinen Geste, den Wichtel nach mir, Wilbert, zu taufen, ob mir damit nicht zu wenig der Ehre zuteil würde.

Ich war zufrieden: Der Gartenzwerg soll angeblich schon im 18. Jahrhundert die schmucken Gärten feiner Residenzen geziert haben. Er hat also blaues Blut. Übrigens: mein Urururschwippschwager väterlicherseits, da sage ich den Kennern meines prominenten Stammbaums ja nichts Neues, war ja der gewisse von und zu WIttLich-BERnkastel-Trabentrabach, kurz WILBERT. Dazu passt: Sogar GOETHE soll den Gartenzwerg an sich schon bedichtet haben. Tatsache! Und sicher wird der Rochus-Stellvertreter in die Annalen der Stadtgeschichte eingehen, Wittlichs Geschichtsschreiber und Heimatforscher werden ihn würdigen oder die Narrenzunft erbarmt sich des Zwergs auf einmalig hohem Posten. Schade übrigens, dass der nicht schwätzen kann, oder per Handy wenigstens Kurznachrichten verschicken: "Blumenpyramide muss gegossen werden", "Freckmann gibt Rabatt", "Heute 37 Autos gezählt", "Lütticken verkauft Porzellanzwerg", "Neue Frisur vom Ehlen", "Heute ist Kinderflohmarkt", "7 Besucher im Museum" und so weiter…

Bis dann

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