Es gibt viel zu tun, sie packen's an

Vier Binsfelder Rentner wissen sich auch nach ihrem Berufsleben gut zu beschäftigen. Sie renovieren seit 15 Jahren Kulturgüter. Auch in den Nachbargemeinden.

 Karl Valerius, Günter Klaes und Walter Valerius (von links) am neu renovierten Schmieds-Kreuz das 1814 vom Dorf-Schmied laut Sage wegen einer Katzenplage errichtet wurde. TV-Foto: Klaus Schmitz

Karl Valerius, Günter Klaes und Walter Valerius (von links) am neu renovierten Schmieds-Kreuz das 1814 vom Dorf-Schmied laut Sage wegen einer Katzenplage errichtet wurde. TV-Foto: Klaus Schmitz

Wittlich. (ks) "Ob Hofkapelle, Gertruden-Kreuz, Pastoren-Kreuz oder die anderen Kleinode: sie wurden nicht mehr betreut und verfielen immer mehr. Das tat uns leid, und wir packten an." Gleichlautend antworten die Binsfelder Günter Klaes, Robert Bayer, Karl Valerius und Walter Valerius auf die Frage nach der Motivation für ihr ehrenamtliches Engagement in ihrem Heimatort Binsfeld und auch in den Nachbargemeinden.

Oftmals langwierige Vorarbeiten



Seit rund 15 Jahren sind die Fachleute unterwegs. "Jeder machte das, was er auch im Beruf konnte", sagt Walter Valerius, der Kopf des "ehrenamtlichen Bautrupps". Er war es, der die oft langwierigen Vorarbeiten erledigte. "Wenn wir uns wieder einmal für ein Projekt entschieden, dann waren immer vor dem Start über die Absprachen mit den Bürgermeistern, den Vereinen vor Ort, der Verbandsgemeinde oder Denkmalschutzbehörde die Genehmigungen einzuholen. Erst dann konnte über Kosten gesprochen werden", sagt der ehemalige Lehrlingsausbilder an der Jugendstrafanstalt in Wittlich.

Das Material wurde häufig gestiftet, so mancher Verein half mit den Einnahmen eines für den Zweck organisierten Festes. Die großen Schwierigkeiten wurden dann aber oft erst deutlich, wenn mit schwerem Gerät so manches Wegekreuz für die Restaurierung abtransportiert war. Neue Fundamente mussten gebaut werden, Drainagen verlegt, neue Befestungen angebracht, um dem renovierten "Denkmal" anschließend einen sicheren Stand zu geben. "Es hat Spaß gemacht", ist auch nach 15 Jahren das übereinstimmende Resümee der Ehrenamtler. "Die große Mithilfe der Handwerker, auch mit ihren Geräten, der Dank des Pastors bei der Einweihung nach der Renovierung, das Bierchen vom Nachbarn, die Einladung des Gastwirts für einen schönen Abend mit unseren Frauen oder die Freude der zwei älteren Damen, die jetzt wieder ,ihre heilige Lizia besuchen können', hat uns in unserem Tun bestätigt", sagt Walter Valerius. So manches Kulturgut hat auch dank seiner Recherche im Zusammenhang mit den Renovierungen wieder einen Platz in den Geschichtsbüchern gefunden. "Und ans Aufhören denken wir noch lange nicht", auch mit dieser Aussage sind sie sich einig. Extra Die bisher renovierten Projekte: Flurkapelle (Heiligen-Häuschen/Bildchen); Pfarrhof; Hofkapelle in Mulbach; Gertruden-Kreuz im Kirchen-Pfädchen in Landscheid; Pastoren- und Bollinger-Kreuz am Dodelsberg; Schmieds-Kreuz beim Restaurant "Zum Weißenstein"; Pestkreuz von 1631 "Auf dem Aulend", Binsfeld; Schomer-Kreuz am Hause Liewer, Kirchstraße

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort