Frischer Wind für die Vereine

Altrich · Die Gemeinde Altrich will weg von der Förderung der Vereine mit einem pauschalen Zuschuss. Sie möchte die Vereine künftig finanziell unterstützen, wenn sie Aktionen starten, um neue Mitglieder zu werben. Zudem erstellt die Gemeinde einen Flyer, indem alle 13 Vereine kurz vorgestellt werden.

Altrich. In den meisten Orten des Kreises Bernkastel-Wittlich werden die Vereine mit einem jährlichen finanziellen Zuschuss unterstützt: In der Regel zahlt die Gemeinde einen pauschalen Betrag. Und das wird meist seit Jahrzehnten so gehandhabt. Jetzt beginnen aber einige Orte umzudenken: In Salmtal hat der Gemeinderat vor kurzem entschieden, die Zahlung von jährlichen Pauschalbeträgen zu streichen, dafür aber den Vereinen die gemeindeeigenen Hallen kostenlos zur Verfügung zu stellen (der TV berichtete).
In Osann-Monzel überlegen die Verantwortlichen derzeit, welcher Verein oder welche Gruppierung überhaupt gefördert werden soll und in welcher Form. In Altrich hat man sich schon Gedanken gemacht - und erste Schritte in die Wege geleitet. Dabei steht die Unterstützung der Vereine durch die Gemeinde grundsätzlich nicht zur Diskussion. "Die Vereine sind Säulen der Dorfgemeinschaft", betont Ortsbürgermeisterin Heike Knop, "daher steht für die Gemeinde außer Frage, die Vereine zu unterstützen, wo wir nur können." Bisher bekamen die 13 Vereine in Altrich pro Jahr 250 Euro. Vereine mit Jugendarbeit erhielten zusätzlich 500 Euro. An Bedingungen waren diese Zuschüsse nicht geknüpft.
Weg von den Pauschalen


Aber die Gemeinde will von der pauschalen Zahlung weg. "Die Gesellschaft verändert sich", erklärt die Ortsbürgermeisterin "und für die Vereine wird es immer schwieriger, neue Mitglieder zu gewinnen. Viele Mitbürger wollen sich nicht mehr verpflichten. Gerne nehmen sie aber ein zeitlich begrenztes Angebot wahr."
Mit einem einmaligen Zuschuss von 500 Euro will die Gemeinde die Vereine motivieren, sich Aktionen zur Mitgliedergewinnung zu überlegen und umzusetzen. Dass dabei keine Anstürme auf die Vereine zu erwarten sind, ist Ortschefin Knop klar: "Wenn nur ein oder zwei Neue sich dem Verein anschließen, wäre das schon ein Erfolg." Wichtig ist dem Gemeinderat, dass alle Ideen und Gedanken erlaubt sind und diese erst in einem zweiten Schritt bewertet werden. Eine Bedingung von Seiten der Gemeinde gibt es allerdings: Es dürfen bei den Aktionen keine Einnahmen erzielt werden.
Die Vereine sind über die Pläne der Gemeinde inzwischen informiert. Die Feuerwehr hat beispielsweise schon eine Idee zu einer Veranstaltung zur Mitgliedergewinnung, und der Tennisverein hat eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit dem Thema befasst. Das Angebot der Gemeinde gilt für 2015 und 2016.
Darüber hinaus wird Altrich auch einen Flyer erstellen, in dem die Vereine vorgestellt werden und der an alle Haushalte verteilt wird. "Der Clou an dem Flyer ist, dass die Vereine die Möglichkeit haben, beispielsweise kleine Gutscheine dort mit einzulegen", sagt die Ortsbürgermeisterin. Bis Ende April sollen die Daten für den Flyer vorliegen. "Wir sind gespannt, was sich tun wird", so Heike Knop. chb

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