Helden im Alltag von Bernkastel-Kues

Der Verein "Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage" Bernkastel-Wittlich engagiert sich seit zehn Jahren für Demokratie, Toleranz und Völkerverständigung. Mit Mitgliedern, Ehrengästen und Freunden feierte das Bündnis sein 10-jähriges Bestehen. Landrätin Beate Läsch-Weber erhielt den Ehrenpreis des Bündnisses.

 Geburtstagsfeier des Vereins Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage mit Justinus Calleen, Heidrun Kämper, Yaghoub Khoschlessan, VG-Bürgermeister Ulf Hangert, Landrätin Beate Läsch-Weber, Martin Schmitz, Vorsitzender des Zentralrates der Sinti und Roma in Deutschland, Romani Rose. TV-Foto: Marita Blahak

Geburtstagsfeier des Vereins Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage mit Justinus Calleen, Heidrun Kämper, Yaghoub Khoschlessan, VG-Bürgermeister Ulf Hangert, Landrätin Beate Läsch-Weber, Martin Schmitz, Vorsitzender des Zentralrates der Sinti und Roma in Deutschland, Romani Rose. TV-Foto: Marita Blahak

Bernkastel-Kues. Zum Festakt traf sich die Geburtstagsgesellschaft im gleichen Saal des Hotels Burg Landshut, in dem vor zehn Jahren drei Mütter und sechs Väter zur Zeugung eines Kindes zusammenkamen, das später auf den Namen "Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage" getauft wurde.

Übergriffe von Nazis und Skinheads als Initialzündung



Damals hatten Übergriffe von Neonazis und Skinheads in einer Moselgemeinde und das beherzte Einschreiten von jungen Männern zur Gründung eines Vereins geführt. Der setzt sich seither unermüdlich für die Verständigung zwischen den Kulturen und die Integration ein.

Vorsitzender Yaghoub Khoschlessan dankte allen Freunden, Gönnern, Helfern und Mitgliedern, die sich mit Rat und Tat, ideell und finanziell für die Ziele des Vereins einsetzen.

"Ich hoffe, dass auch in Zukunft viele unser Gebäude durch gute Taten zusammenhalten", sagte Khoschlessan. Mit festlicher Kammermusik unterhielten Wolfgang Lichter (Klavier), Margret Koch und Gerda Koppel-Martini (Querflöte), Eckhard Müller (Violoncello) und die elf Jahre alte Marilu Lichter (Violine) die Gäste.

Festrednerin Professor Heidrun Kämper gab einen Einblick in die Deutungsgeschichte der Begriffe Duldung, Toleranz und Respekt - Begriffe, die beim Thema Integration eine wichtige Rolle spielten.

Vor zehn Jahren habe das Bündnis ein Samenkorn ausgesät, das reichlich Früchte trage, hob Landrätin Beate Läsch-Weber hervor. Menschlichkeit werde von den Mitgliedern des Bündnisses alltäglich gelebt: "sie setzen sich ein für ein gewinnendes multikulturelles Miteinander im Kreis".

Als Anerkennung für seinen großen Einsatz für Demokratie und Toleranz sei der Verein in Bernkastel-Kues bereits mehrfach ausgezeichnet worden, lobte Läsch-Weber. Das Lob ging an die Kreischefin zurück, "die unsere Ziele immer unterstützt hat", hob Bündnismitglied Justinus Calleen in seiner Laudatio hervor.

Zum ersten Mal verlieh der Verein einen Ehrenpreis an eine Persönlichkeit, die ihre "Macht" einsetze für Demokratie, Menschlichkeit und Toleranz. "Ich sehe die Auszeichnung als Dank und Verpflichtung an und gebe der Plakette mit dem Logo des Bündnisses einen sichtbaren Platz am Kreishaus", sagte die Geehrte.

Hintergrund DerVerein "Bündnis für Menschlichkeit und Zivilcourage" besteht zurzeit aus rund 110 Mitgliedern. Sie setzen sich seit 2000 ehrenamtlich für Völkerverständigung, Versöhnung, Abbau von Vorurteilen gegen Nicht-Deutsche, Integration von Migrantinnen und Migranten sowie das Kennenlernen anderer Kulturen ein. Der Grundgedanke und Zweck des Bündnisses ist die Aufklärung, Bildung und Sensibilisierung insbesondere der jungen Generation für die Themen Gewalt, Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Extremismus. Hierzu engagiert sich der Verein in vielen unterschiedlichen Aktivitäten, Projekten, Veranstaltungen und Vorträgen. Infos beim Vorsitzenden Yaghoub Khoschlessan unter Telefon 06531-8021 oder im Internet unter www.BfMuZ.org

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