Himmeroder Zisterziensernacht: Dialog zwischen Religionen

Himmerod · Die neunte Himmeroder Zisterziensernacht hat sich musikalisch zweigeteilt präsentiert: Den Auftakt machte ein musikalischer Dialog zwischen Judentum und Christentum, anschließend erklang europäische Chor- und Orgelmusik. Rund 200 Zuhörer ließen sich von der Musik in den Bann ziehen.

Himmerod. Musik kann verzaubern. Vor allem, wenn sie so virtuos präsentiert wird, wie es Klarinettistin Irith Gabriely und Organist Hans Joachim Dumeier in der Klosterkirche Himmerod geschafft haben. Die Israelin Gabriely gilt als "Queen of Klezmer", als Königin der jüdischen Klezmermusik. Ihr Ziel: mit Musik eine Verbindung zwischen Christen und Juden zu stiften "Musikalisch können wir Frieden schaffen zwischen den Menschen", erklärte Gabriely.
So verbanden Klarinette und Orgel das Präludium in c-moll von Bach mit jüdischen Improvisationen, "als Symbol für eine friedliche Verbindung der Menschen". Synagogengebete, Hochzeitsmelodien und traditionelle jüdische Lieder bildeten das Programm. Dabei gelang Dumeier und Gabriely das Kunststück, Orgel und Klarinette in harmonischem Zusammenspiel zu halten.
Schwierig vor allem, weil die Klarinettistin sich im Publikum bewegte und die Orgel im Seitenschiff steht: "Er kann mich nicht hören, aber wir sind perfekt eingespielt", erklärte die Künstlerin. Schwierig war es auch, die Zuhörer zum Mitmachen zu bewegen. Nur wenige folgten der Aufforderung: "Das ist ein Schunkellied, vor und zurück!"
Breitgefächerter Musikgenuss



Mit europäischer Chormusik vom 16. bis zum 20. Jahrhundert bewies im zweiten Teil der Konzer Vokalkreis unter Leitung von Karl Ludwig Kreutz seine musikalische Bandbreite.
Die rund 35 Sängerinnen und Sänger aus Konz, Trier und Umgebung wurden von Marcus Adams an der Orgel begleitet. Den Zuhörern bot sich ein breitgefächerter Musikgenuss. "Hoffentlich war das nicht die letzte Zisterziensernacht", sagte ein Zuschauer nach dem Konzert in Anspielung auf die ungewisse Zukunft des Klosters. AIX

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