Mit Spaß und Schwung an Zupfinstrumenten

Hetzerath · Mandoline wird in Hetzerath seit den 30er Jahren gespielt, ein Verein in den 50ern gegründet. Bis heute gibt es keine Nachwuchssorgen, dabei hat der Verein auch schwierige Zeiten erlebt.

 Keine Nachwuchssorgen: Der Mandolinenverein Hetzerath hat kein verstaubtes Image. TV-Foto: Christina Bents

Keine Nachwuchssorgen: Der Mandolinenverein Hetzerath hat kein verstaubtes Image. TV-Foto: Christina Bents

Hetzerath. "Wir sind eine liebenswert chaotische Truppe", so beschreibt Norbert Kraff, Dirigent des Mandolinenvereins Harmonie Hetzerath, seinen Verein. Das sieht man zum einen daran, dass man bis in die letzten Stunden an den Auftritten feilt. Katharina Schröder erklärt: "Manchmal ändern wir das Programm noch in der Generalprobe und schreiben noch Stimmen dazu, die dann ausgeschnitten und dazugeklebt werden." Bei den Auftritten kriegen die Zuschauer davon aber nichts mehr mit.
Feste Größe im Dorf


Mandoline wurde in Hetzerath schon 1936 gespielt, zwölf Musiker hatten sich damals zusammengetan. Ein Verein wurde aber erst 1954 gegründet. Der erste Vorsitzende war Carl Schadding, an den sich heute alle noch gern erinnern. "Er war der Vater des Vereins, hat viele das Instrument gelehrt, war herzlich, aber auch streng", wie Kraff berichtet.
Auch Lydia Gasparro, das älteste aktive Mitglied, weiß noch, dass damals Walzer, Märsche, Rheinländer und Volkslieder, wie beispielsweise das Ännchen von Tharau, gespielt wurden. Sie erklärt: "Das erste Konzert war damals im voll besetzten Saal Palzer, und es ist sehr gut angekommen." Von da an gehörte der Mandolinenverein fest zum Dorfleben in Hetzerath dazu. Beim Ausrichten der Kirmes sind sie dabei, beim Aufstellen des Maibaums, bei kirchlichen Anlässen und bis 1998 haben sie Muttertagskonzerte gespielt. Aber dann kamen schwierige Zeiten. "Die Mandolinenmusik galt in diesen Jahren als Oma-Musik", erklärt Lydia Gasparro. Mit Schwung und neuen Ideen ist der Verein aus der Krisenzeit herausgekommen. Anja Schröder berichtet stolz: "1999 haben wir dann das erste Mottokonzert gegeben, eine Musical-Nacht. Wir waren verkleidet, ein Projektchor, Bläser und Solisten hatten wir dazu geholt, und die Turnhalle war vier Mal ausverkauft mit 1600 Besuchern." Ab diesem Zeitpunkt war das angestaubte Image des Vereins passé und der Verein wieder für die Bevölkerung und den Nachwuchs attraktiv. Katharina Schröder, die zur Jugend des Vereins gehört, sagt: "Die Jugendlichen gehen hier in den Mandolinenverein, weil sich hier alle von 15 bis 75 Jahren einbringen können und weil die Mandoline ein Instrument ist, das nicht jeder spielt." Das Durchschnittsalter im Verein liegt bei 35 Jahren. Zehn der 30 Musiker sind unter 25 Jahren alt.Extra

Von den Ideen und der musikalischen Qualität des Vereins kann man sich am Samstag, 25. Januar, um 20 Uhr beim Jubiläumskonzert in der Bürgerhalle in Hetzerath überzeugen. Dann wird ein Querschnitt aus der Literatur des Vereins gespielt. Von Barockstücken über russische und irische Volkslieder bis hin zu Filmmusiken, Musicalmelodien und aktuellen Hits. Mit dabei sind Sänger und weitere Instrumentalisten. Dirigieren wird neben Norbert Kraff Marco Reh. Die Eintrittskarten kosten acht Euro. Der Kartenvorverkauf ist in der Bäckerei Flesch und bei Norbert Kraff unter Telefon 06508/7045. chb

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