Offene Tür im Eventum

Wittlich · Sport und Kultur treffen sich in der neuen Großraumhalle Eventum, die am Freitag erstmals der Bevölkerung vorgestellt worden ist. Das 8,6 Millionen-Euro-Projekt füllt mit einer Kapazität von maximal 3400 Gästen eine Lücke in der Region.

Wittlich. Ein bewährtes Konzept: Moderne Großraumhallen sind multifunktional. Sie können durch variable Inneneinrichtung und Bestuhlung sowohl für Sport- wie auch für Kulturveranstaltungen genutzt werden. Damit ist gewährleistet, dass sie sich auch für die Kommunen, die sie in der Regel bauen, rechnen. Durch die Nutzung für den Schulsport sind solche Hallen gut ausgelastet. Und was den Trierern ihre Arena ist, ist den Wittlichern nun ihr Eventum. Am Freitagnachmittag konnten sich Interessierte die Halle erstmals ansehen. 700 Gäste kamen dann zur feierlichen Eröffnung der Halle am Abend. Auf dem Programm standen Ansprachen von Landrat Gregor Eibes, Bürgermeister Joachim Rodenkirch und Staatssekretärin Heike Raab vom Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur in Mainz. Das Blasorchester Wittlich lieferte den musikalischen Beitrag. Die Halle liegt in Fußwegweite zweier Schulen, der Kurfürst-Balduin-Realschule und des Cusanus-Gymnasiums am Brautweg. Die Halle ist ebenerdig gebaut und damit barrierefrei erreichbar. Vier Glasfronten und ein Flachdach umschließen den Baukörper, der wie eine römische Arena in die Erde gebaut worden ist. Das hat den Vorteil, dass auch Tageslicht ins Innere gelangt. Am Abend hingegen, wenn zum Beispiel Rockkonzerte mit vielen Lichteffekten stattfinden, werden diese Lichtspiele auch nach außen strahlen und von Weitem sichtbar sein.Die Daten der Halle können sich sehen lassen: Sie fasst maximal 3400 Zuschauer und hat 666 Sitzplätze. Auch Parkplätze sind vorhanden: 100 neue Stellplätze plus 400 Stellplätze am Viehmarktplatz. Die Baukosten in Höhe von 8,6 Millionen Euro teilen sich das Land Rheinland-Pfalz, der Landkreis Bernkastel-Wittlich und die Stadt Wittlich.Der erste offizielle Termin in der Halle ist am Freitag, 15. Februar, 18 Uhr. Dann wird Bundesaußenminister a.D. Hans-Dietrich Genscher der Georg-Meistermann-Preis der Stadt Wittlich verliehen. Dieser Preis, dotiert mit einer an den Stiftungszweck gebundenen Summe von 10 000 Euro, erhält Genscher für sein "unerschütterliches, kritisch-konstruktives Eintreten für Demokratie und Meinungsfreiheit". Das erste Klassikkonzert - im Rahmen der Wittlicher Kulturtage - wird das große Symphonieorchester M 18 mit der Sinfonie "Aus der neuen Welt" von Anton Dvorak bestreiten - gewissermaßen der erste Stresstest für die Akustik der Halle. Vom 8. bis 10. März steht ein Sport-Wochenende auf der Agenda. Fußballturniere, Basketball und ein Tag der Wittlicher Sportvereine am 10. März, 11 bis 16 Uhr, sorgen dafür, dass viele Sportler der Umgebung die neue Halle kennenlernen können.Wie gut Rockmusik in der Halle klingt, wird dann die Schweizerin Stefanie Heinzmann am Samstag, 23. März, 19 Uhr beweisen. Sie hat 2007 in Stefan Raabs Castingshow gewonnen, und ihre Songs, allen voran "Diggin\' in the Dirt", spielen derzeit viele Radiostationen. Als Vorband sind die Roxxbusters im Boot, die Coversongs von Deep Purple bis Pink Floyd spielen.Meinung

Eine große ChanceIn Zeiten leerer öffentlicher Kassen ist der Neubau einer Veranstaltungshalle schon fast ein Sechser im Lotto. Durch die geschickte Kombination von zwei Funktionalitäten - Sport und Kulturveranstaltungen - kann sich das Eventum zu einem wichtigen Veranstaltungsort der gesamten Region entwickeln. Seine Vielseitigkeit macht es für Sportvereine attraktiv. Das Eventum ist aber auch für Kulturschaffende und Konzertveranstalter hoch interessant. Das liegt zum einen an seiner zentralen Lage und der guten Infrastruktur mit ausreichend Parkplätzen. Zum anderen ist es aber auch die Kapazität, die aufhorchen lässt. Moderne Konzerthallen, die bis zu 3400 Gäste fassen, sind in der Region kaumvertreten. Damit hat Wittlich ein Alleinstellungsmerkmal auf einem heiß umkämpften Markt und eine große Chance. Megastars wie die toten Hosen könnten sie zwar zwei Mal füllen, aber gerade für Auftritte jüngerer Musikgruppen, die am Beginn ihrer Karriere sind, hat sie die richtige Größe. Der Auftritt von Stefanie Heinzmann wird ein erster Schritt in diese Richtung sein. hp.linz@volksfreund.deExtra

Helga Lenerz, 72, Wittlich-Bombogen: "Es ist eine sehr schöne Halle für Sport und gesellschaftliche Veranstaltungen. Die Lage ist günstig, es gibt auch genug Parkplätze. Das hat Wittlich gefehlt." Conny Otto, 48, Wittlich-Wengerohr: "Die Halle ist gut gegliedert. Die Sitzplätze sind gut. Es ist sehr hell und freundlich hier. Man fühlt sich nicht wie in einem Bunker. Hier lässt sich einiges verwirklichen." Friedbert Harig (52), Wittlich: "Das ist ein klasse Hallenboden für Sport. Es gibt genug Umkleidekabinen für Sportveranstaltungen. Wir haben allein 20 Jugendmannschaften im Fußball in Wittlich."hpl

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