Ski, das wär' schee!

Wir im Hunsrück sind immer ganz vorne mit dabei! Zumindest wenn es darum geht, hintendran zu sein. Mit der Zeit nämlich.

Da hatten über die Feiertage endlich alle Familien Zeit, ihre Skier vom Dachboden zu holen und in Richtung Loipen zu pilgern - und dann? Nix. Nur eine Spur war seit dem 23 Dezember frei, weil Bäume und Äste den Weg versperrt haben. Deshalb hieß es: Gruppenkuscheln auf Skiern am Erbeskopf statt Einsamkeit in der Natur.

So. Jetzt sind die Loipen rund um Morbach wieder frei. Und? Nix. Denn pünktlich zum Startschuss für die Loipengaudi regnet's unaufhörlich. Den Wintersportlern schmilzt der Schnee also unter den Füßen weg. Und außerdem hat noch niemand Skistöcke mit integriertem Schirm erfunden.

Eine Laune der Natur? Nix da. Ich vermute dahinter ein Komplott. Schließlich sind sie nicht dumm, die Hunsrücker. In Wirklichkeit ist dieses Hin und Her nämlich eine Methode der Gemeinde, um die Klick-Zahlen auf der Homepage www.morbach.de zu erhöhen. Da können sich die Freizeit-Rodler über den aktuellen Zustand der Loipen informieren - und das müssen sie mittlerweile ja auch täglich, wenn sie nicht umsonst zum Wintersportvergnügen losrennen wollen.

Ein schlauer Marketing-Trick, denn je mehr Leute die Seite besuchen, desto attraktiver ist sie für Firmen, die dort Anzeigen schalten wollen. Gut, bisher tut sich da noch wenig - aber es kann nicht mehr lange dauern, und bei jedem Klick ploppen Anzeigen für Mercedes, Gucci & Co. auf! Damit bessert Morbach mal wieder seinen Gemeindesäckel auf und macht Thalfang die Nase lang. Bei denen sieht's finanziell ja alles andere als rosig aus. Tja, vielleicht sollten die auch mal das Geschäft mit den Loipen ankurbeln ... rät eure

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