Straßenbau soll erschwinglich werden

Neumagen-Dhron · In absehbarer Zeit werden in Neumagen-Dhron die Bagger in der Willems- und der Weingartenstraße anrücken sowie im Baugebiet Säbsel in Papiermühle. Um die Bürger nicht zu sehr zu belasten, will die Gemeinde kostengünstigere Ausbauvarianten aufzeigen.

 An der Willemsstraße im Ortsteil Neumagen, der zur Grundschule führenden Stichstraße, hat der Zahn der Zeit sichtlich genagt. TV-Foto: Ursula Schmieder

An der Willemsstraße im Ortsteil Neumagen, der zur Grundschule führenden Stichstraße, hat der Zahn der Zeit sichtlich genagt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Neumagen-Dhron. Drei Straßenbauvorhaben beschäftigen derzeit den Ortsgemeinderat Neumagen-Dhron. Die drei Projekte werden nicht nur die Gemeinde, sondern auch die Bürger teils enorm belasten. Zahlen liegen derzeit erst für die unterhalb der Grundschule verlaufende Willemsstraße vor.

Halbe Million Euro für Ausbau


Im Zuge des Straßenausbaus werden dort ein Gehweg erneuert sowie neue Wasser- und teils auch neue Abwasserleitungen verlegt. Die geschätzten Kosten betragen 474 000 Euro, informierte Ortsbürgermeister Willi Herres in der jüngsten Ratssitzung. Nicht eingerechnet seien die Kosten für den 30 bis 40 Meter langen Stichweg hoch zur Schule und den Platz vor der früheren Berufsschule. Konkretere Zahlen gibt es, sobald die Arbeiten ausgeschrieben werden, wofür der Rat sich nun einstimmig ausgesprochen hat.
Die Straße sollte schon früher eine neue Fahrbahn erhalten. Die Gemeinde hatte das jedoch mit Blick auf die Fusionsverhandlungen mit Bernkastel-Kues zurück gestellt. Dank dem ab 2012 besiegelten Zusammenschluss erhält die Kommune einen höheren Landeszuschuss von 60 statt üblicher 50 Prozent.
Eine zweite Straße, in der 2013 oder 2014 die Bagger anrücken könnten, ist die Weingartenstraße, die von der Willemsstraße über die Krebsgasse erreichbar ist. Herres bezeichnete sie als "eines unserer Sorgenkinder" mit einer der schlechtesten Fahrbahnen im Ort. Da sie erstmals ausgebaut wird, müssen die Anlieger 90 Prozent der Kosten tragen.
Die Belastung des Einzelnen etwas mindern könnte laut Herres der Verzicht auf einen Gehweg. Er schätzt, dass allein dafür um die 100 000 Euro anfallen könnten. Denkbar wäre auch, eine kostengünstigere Fahrbahndecke aufziehen zu lassen. Allerdings müssten sich vor solchen Entscheidungen alle Anlieger einig sein. Während einer kurzen Sitzungsunterbrechung tendierten betroffene Zuhörer zum kostengünstigeren Ausbau. Sie bräuchten keinen Gehweg und "die paar Spaziergänger" sicher auch nicht, sagten zwei Männer unterschiedlichen Alters.
Im Rahmen einer Anliegerversammlung soll die Meinung möglichst vieler Anwohner vor der Entscheidung, wie ausgebaut werden soll, ergründet werden. In der jetzigen Sitzung hat der Rat mit zwei Enthaltungen beschlossen, die Straße generell erstmalig "herzustellen", sprich auszubauen. Damit ist der Weg frei für Planungsbüros, entsprechende Ausbauvarianten und zu erwartende Kostenkalkulationen auszuarbeiten.
Ähnliche Alternativen sind für den Endausbau des Baugebietes "Säbsel" im Ortsteil Papiermühle denkbar. Auch dort könnten die Anwohner entscheiden, ob sie einen Gehweg haben wollen oder eher nicht. Die etwaigen Mehrkosten für jedes der knapp 20 Grundstücke schätzt Herres auf 15 000 bis 20 000 Euro. Abgesehen davon wäre es denkbar, dass die Anwohner selbst ein Unternehmen beauftragten, was letztlich den Ausbau günstiger ausfallen lassen könnte.
Allerdings wäre auch das nur einvernehmlich möglich. Daher wird es auch in Papiermühle vorab eine Anliegerversammlung geben. Herres betonte, dem Gemeinderat sei sehr daran gelegen, die Bürger nicht über Gebühr zu belasten. urs

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