Weniger Rummel als erwartet

M orbach. Die traditionelle Morbacher Kirmes, die am heutigen Dienstag zu Ende geht, hat wieder Tausende Besucher in den Mittelpunktort gelockt. Doch so richtig zufrieden sind die Veranstalter nicht. Das schlechte Wetter an den ersten drei Tagen hat offenbar viele abgeschreckt.

Auch beim Zugpferd, dem "Circus Circus" der Schaustelllerfamilie Bruch, war der Andrang nicht so, wie ursprünglich erwartet. Dennoch war man unterm Strich zufrieden.Foto: Hermann Bohn

Alle Betreiber von Fahrgeschäften und Ständen sprechen von finanziellen Einbußen vor allem von Freitag bis Sonntag, die sicherlich auch auf das regnerische Wetter zurückzuführen sind. "Wir haben einen leichten Rückgang zu verzeichnen. Nach den Wetterverhältnissen muss man zufrieden sein", äußert sich beispielsweise Thomas Krughöfer vom Karussell "Circus Circus"gegenüber dem TV .Besuchern sitzt das Geld nicht locker

"Das Geschäft ist mäßig, es sind viel weniger Leute da als früher. Der Euro hat einiges kaputt gemacht", sagt Marita Kuntz, an deren Stand man "Entenheben" spielen kann. Auch am Autoscooter ist zu hören: "Wir merken auch, dass der Euro knapp ist." "Nicht besonders zufrieden", zeigt sich Otto Franke, ein Schmuckhändler. Gisela Weber vom Kinderkarussell bedauert die Regenschauer tagsüber: "Schade, das Wetter hat nicht so mitgespielt." Während Stefan Wagner vom Bierstand des Sportvereins Morbach von einem starken Rückgang spricht, beurteilt Franz Decker in "Pastors Weinlaube" den Umsatz gegenüber dem Vorjahr als "konstant". Und dennoch, wer da ist, amüsiert sich. Die zehnjährigen Nils Notthoff, Marvin Rademacher, Chris Jäckel und Oliver Bouillon aus Elbtal-Dorchheim, die eine Woche Jugendfreizeit in der Morbacher Jugendherberge verbringen, steigen begeistert aus einer Gondel. Ihre einhellige Meinung: "Das ist die Attraktion der Kirmes. Am Anfang hatten wir ein bisschen Angst, als es dann aber höher, schneller und rund ging, war es ein cooles Gefühl." Nach vielen Fahrten verlässt die Chinesin Mia Wang den Autoscooter. "Ich wohne in Berlin und bin zu Besuch hier", erzählt sie. "Solche Bahnen gibt es auch in China, und es macht mir immer wieder Spaß, mit den kleinen Autos zu fahren." Die Bands auf den vier verschiedenen Musikbühnen, die allesamt keinen Eintritt kosten, haben ihre Anhänger. "Die Musik kommt sehr gut an", freut sich der Morbacher Ortsvorsteher Hans Jung. Über das ausgewogene Musikprogramm habe er viel Positives gehört.Heute Familientag

Nicht nur die zusätzlich arrangierte Partyband "Checkpoint7" aus Idar-Oberstein hat ihre eigenen Fans mitgebracht. Darunter befinden sich auch Heini Müller und Rudi Schmitt. "Wir sind nun schon zum zweiten Mal hier und finden die Atmosphäre ganz toll." Dass die Musik in diesem Jahr erstmals bis nachts um 1 Uhr - wenn auch in reduzierter Lautstärke - spielen darf, das habe den Kirmesbesuchern gefallen, ist der Morbacher Ortsvorsteher überzeugt. Und die Anlieger? Die haben das akzeptiert, so Jung weiter. Zumindest habe er anders als in den Vorjahren keine Beschwerden wegen ruhestörenden Lärms gehört. Heute, Dienstag, bieten die Fahrgeschäfte zum Kirmesausklang familienfreundliche Preise. Um 14 und 16 Uhr finden auf der Aktionsbühne (Unterer Markt) Kasperle-Theater Vorführungen statt.