Die Gruppen-Kandidaten: Wer wird Sieger beim Ehrenamtspreis im Monat Februar?

Trier · Drei Gruppen sind vorgeschlagen worden, im Februar Respekt-Ehrenamtspreisträger zu werden. Die Abstimmung ist für diesen Monat läuft bereits.

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Ruanda-Komitee Trier e.V. - Von der Denkmalpflege bis zur Tierzucht


Vor 35 Jahren schloss Rheinland-Pfalz eine Partnerschaft mit Ruanda. Genauso lange gibt es bereits das Ruanda-Komitee Trier. "Wir leisten als Nichtregierungsorganisation in diesem ehemaligen deutschen Kolonialgebiet ehrenamtlich einen eigenständigen Beitrag aus der Region Trier heraus", erklärt Vorsitzender Helmut Scherf.
Seine Erfolgsbilanz ist beeindruckend: Schulneubauten und -renovierungen im ländlichen Raum, neue Zisternen und Wasserhochbehälter, neue Krankenstationen mit Pharmazie, Berufsschulen und Ausbildungswerkstätten, die Förderung der Landwirtschaft und Tierzucht mit Rindern, Schweinen, Schafen und Federvieh, der denkmalpflegerische Erhalt prachtvoller Kolonialbauten, die Vermittlung von Schulpartnerschaften, Patenschaften für Waisenkinder mit der Chance eines Schulbesuchs und Ausbildung.
"Für Schulen leisten wir französische Übersetzungsdienste", ergänzt der Vorsitzende noch. Das Geld, mittlerweile fast eine Million Euro, stammt aus Spenden und den Beiträgen der rund 100 Mitglieder. "In den ersten zehn Jahren haben wir immer noch Sachspenden geschickt. Davon sind wir abgerückt", sagt Scherf. Der Grund: Alles soll möglichst im Land gekauft werden, um die Wirtschaft anzukurbeln und für mehr Ruandische Steuereinnahmen zu sorgen. Außerdem wird immer ein Anteil Eigenleistung von den Partnern vor Ort erwartet. "Wenn das nicht klappt, verschieben wir das Projekt", da ist Scherf eisern. Mit dem Mix all dieser Maßnahmen sind schon viele Arbeitsplätze und Existenzen entstanden. Jungunternehmer dürfen weiterhin die Maschinen ihres Ausbildungszentrums nutzen. doth

Kultur in Schweich (KiS) - Plattform für Vereine

Alle kulturellen Veranstaltungen sollen effizient beworben werden. Dafür bringt Kultur in Schweich (KiS) einen regelmäßigen Veranstaltungskalender heraus, der im Internet immer wieder aktualisiert wird (http://www.kultur-in-schweich.de). Leben und erleben soll die Stadt erfüllen.
"Damit gewinnen wir einen Mehrwert für alle Kultur fördernden Institutionen", erklärt die 2. Vorsitzende, Anke Krämer-Gorges. 20000 Exemplare des Flyers werden gedruckt und in die Briefkästen gesteckt. Die Schweicher Kultur soll ja nicht in der gesamten Werbeflut untergehen.
Bei der Planung des Jahresprogramms wird auf Ausgewogenheit geachtet. Konzerte, ob Klassik, Pop oder Folk, nehmen einen breiten Raum ein, aber auch Puppentheater, Kabarettabende, Lesungen und Ausstellungen stehen auf dem Programm. Wichtig für Schweich sind den Organisatoren ferner die Begegnung mit Kulturen anderer Länder und die Pflege einheimischer Traditionen, wie etwa Mundart.
Spielort ist meist die ehemalige Synagoge. Im Schnitt sind es bis zu zwölf Veranstaltungen. Im Zuge der Zusammenarbeit mit der Volkshochschule (VHS), dem Dekanat und dem Kreis können es auch mal 20 werden.
"Es ist uns gelungen für 2017 wieder das Moselmusikfestival für Schweich zu gewinnen. Es wird zwei Konzerte geben", sagt Krämer-Gorges mit Stolz. Weiter gibt es eine Beteiligung am Spielfest des Gewerbeverbandes mit einer Trommelgruppe der Levana- Schule und Jüdisches Gedenken mit Bewegtbildtheater.
Im Vorstand sind viele Vertreter öffentlicher Institutionen, auch über die Stadt hinaus. Vorsitzender der rund 70 Mitglieder ist Stadtbürgermeister Lars Rieger. "Dementsprechend gut ist unsere Vernetzung", freut sich seine Stellvertreterin über die finanzielle Unterstützung. Seit der Gründung am 22. April 2010 sind 452 Veranstaltungen beworben worden. 101 wurden selbst organisiert.

Bürgerbus Wittlich-Land - Bereits mehr als 1000 Fahrgäste

Seit dem 8. März 2016 ist in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land ein Bürgerbus eingesetzt. Dieser holt ältere Mitbürger ab 65 Jahren, aber auch mobil eingeschränkte Menschen zu Hause ab und fährt sie innerhalb der Verbandsgemeinde Wittlich-Land und der Stadt Wittlich kostenlos zu den gewünschten Zielen.
"Rund 50 Prozent der Fahrgäste nutzen den Bürgerbus zu Arztbesuchen. Der Rest verteilt sich auf Behörden- und Bankengänge, Besuch von Senioreneinrichtungen, Frisörtermine, einkaufen, usw.", erklärt Günter Weis von der Zentralverwaltung, der das Team für den Ehrenamtspreis vorschlägt.
Das Erfordernis, einen solchen Bürgerbus einzusetzen sah die Verbandsgemeinde im Rückgang der Infrastruktur in den Dörfern, wo es kaum noch Einkaufsmöglichkeiten gibt. Ebenso fehle die Mobilität durch den Rückgang des ÖPNV und die Nichtverfügbarkeit von Familienangehörigen um mobil zu sein. Dies wird auch eindrucksvoll durch die Frequentierung des Busses belegt. So konnte Bürgermeister Dennis Junk bereits nach nur neun Monaten Buseinsatz den 1000. Fahrgast begrüßen. Und die Nachfrage wächst stetig an.
Durch den Einsatz des Bürgerbusses wird bei den älteren Menschen die Lebensqualität und Eigenständigkeit erhalten und gefördert. Soziale Kontakte bleiben bestehen und werden gesichert. Dies alles ist jedoch nur durch den ehrenamtlichen Einsatz des Bürgerbusteams möglich, das derzeit aus 26 Personen besteht. Hiervon sind acht Personen als Disponenten mit Telefondienst und Koordination der Fahrten beschäftigt und 18 Personen als Fahrer eingesetzt
Die ehrenamtlich Tätigen verzichten auf jegliche Aufwandsentschädigungen. Selbst Spenden, welche die Fahrgäste gerne in die Spendenbox geben, leiten die Ehrenamtliche zur Finanzierung des Busses an die Verbandsgemeinde weiter. "Der uneigennützige Einsatz des Bürgerteams verdient daher unser aller Respekt", findet Günter Weins. doth

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