Natur und Freizeit Der Hunsrück: Höchste Berge und beliebte Wanderwege zwischen Mosel und Rhein

Das Mittelgebirge Hunsrück prägt eine ganze Region. Hier finden man unter anderem den höchsten deutschen Berg links des Rheins. Bei Wanderern ist die Gegend sehr beliebt.

 Berge und Wälder im Hunsrück.

Berge und Wälder im Hunsrück.

Foto: Getty Images/iStockphoto/Joppi

Wo verläuft der Hunsrück?

Der Hunsrück ist ein zum größten Teil in Rheinland-Pfalz und zu einem geringeren Teil im Saarland liegendes Mittelgebirge. Den Kern stellen die Hunsrück-Hochflächen auf einer Höhe von 400 bis 500 Metern. Der Hunsrück grenzt im Nordwesten an die Mosel und im Osten an den Rhein. Die Südgrenze des Gebirges verläuft ab der Mündung der Nahe, einem etwa 125 Kilometer langen Nebenfluss des Rheins, von Osten nach Südwesten. Dabei passiert sie die Südgrenze des Binger Waldes und den Soonwald, bis sie dann auf die Südgrenze des Schwarzwälder Hochwaldes trifft. Die Nahe flankiert den Hunsrück hier aus einigen Kilometern Entfernung, weshalb man sagen kann, dass das Saar-Nahe-Bergland dem Hunsrück vorgelagert ist.

Im Westen tritt der Hunsrück bei Mettlach nur lokal und knapp über die Saar. Ansonsten bildet die Saar über eine große Strecke die Westgrenze des Hunsrück. Das Mittelgebirge besitzt eine etwa 100 Kilometer große Südwest-Nordostausdehnung. Den Kern des Hunsrück bildet eine Rumpffläche, die zwischen 400 und 500 Meter über Normalhöhennull liegt. Diese Fläche ist zur Mosel und zum Rhein hin von Tälern durchzogen. Von Südwesten nach Nordosten setzten dabei Quarzitrücken beziehungsweise Quarzitkämme auf die Täler auf. Im zentralen Süden befinden sich mit dem Hoch- und Idarwald die größten Teillandschaften.

Der nordöstliche Teil des Hunsrück zeichnet sich durch die sogenannten „Hunsrück-Hochflächen“ aus, die einen gewissen Plateaucharakter besitzen. Da die Erdoberfläche des Hunsrück stark denjenigen der Eifel und des Westerwalds ähnelt, spricht man davon, dass sie geomorphologisch ähnlich sind.

Um sich die Grenzen des Hunsrück besser zu merken, lernen Kinder in den Schulen rund um den Hunsrück der Spruch: „Mosel, Nahe, Saar und Rhein schließen unsern Hunsrück ein.“

Welches sind die höchsten Berge im Hunsrück?

Der höchste Berg des Hunsrück ist der "Erbeskopf". Er ist nicht nur der höchste Berg des Hunsrück, sondern auch der höchste deutsche linksrheinische Berg. Er erreicht an seinem höchsten Punkt eine Höhe von 816,32 Metern. Der Berg liegt im Naturpark Saar-Hunsrück, am nördlichen Rand des Nationalparks Hunsrück-Hochwald. Damit liegt der Berg im Südwesten des Hunsrück. Der größte Teil des Erbeskopfes gehört dabei zur Ortsgemeinde Hilscheid. Aufgrund seiner Höhe herrscht auf dem Berg ein raues ozeanisches Klima.

Der Gigant blickt auf eine beträchtliche Geschichte zurück. Im Jahr 1892 wurde während eines Manövers auf dem Erbeskopf ein hölzerner Aussichtsturm errichtet. Der Bau war von Pioniersoldaten übernommen worden. Zwei Jahre später im Jahr 1894, beschloss der Hunsrückverein den Bau eines steinernen Kaiser-Wilhelm-Turms. Dieser wurde dann im Jahr 1901 eingeweiht und verfügte mit einer Höhe von insgesamt 24 Metern über genau 111 Treppenstufen. Im Jahr 1933 wurde dann am unteren Teil des Turms ein Kiosk gebaut und auf dem Turm selber eine Klimastation. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Turm für die Öffentlichkeit gesperrt, da auf seiner Spitze militärische Funkanlagen installiert wurden. Am 17. März 1945 wurde der Turm dann von amerikanischen Truppen eingenommen und in den kommenden Jahren weiter für militärische Zwecke genutzt. Am 18. August 1961 wurde der Kaiser-Wilhelm-Turm dann gesprengt, da er den Radarrundblick behinderte.

Im Jahr 1971 wurde wiederum der elf Meter hohe, hölzerne "Aussichtsturm Erbeskopf" errichtet. Dieser besitzt insgesamt drei Plattformen. Die Radaranlagen verloren im weiteren Verlauf aufgrund der politischen Entspannung an Bedeutung, und schließlich zogen die US-Truppen ganz ab.

Nach einer Aktion, bei der der Stacheldraht aus dem früher komplett umzäunten Sperrgebiet entfernt worden war, ist der größte Teil des Gipfels seit August 2004 wieder zugänglich. Heute ist auf dem Erbeskopf ein Freizeit- und Wintersportzentrum vorhanden. Im Winter sind dort drei Skilifte in Betrieb. Außerdem findet sich am Nordwestfuß des Berges das Hunsrückhaus. Es besitzt als Umweltbildungsstätte eine große Bedeutung. Außerdem informiert das Hunsrückhaus zur Natur des Hunsrücks.

Neben dem Erbeskopf ist der Berg "An den zwei Steinen" der zweithöchste des Hunsrück und außerdem auch der zweithöchste Berg in Rheinland-Pfalz. Er erreicht an seinem höchsten Punkt eine Höhe von 766,2 Metern und liegt im Gebiet des Idarwaldes. Der Berg Kahlheid ist mit einer Höhe 766 Metern der drittgrößte Berg des Hunsrück.

Welche wichtigen Wanderwege und Radwege führen durch den Hunsrück?

Einer der bekanntesten Radwege die durch den Hunsrück führen, ist der Hunsrück-Mosel-Radweg. Der Weg beginnt im Trimmbachtal und führt von dort aus am Kastellauer See ins Deimerbachtal. Nach sechs Kilometern bietet sich die Junkers Mühle für eine kurze Rast an. Danach folgt der anstrengendste Teil der Strecke, da man auf einer Länge von drei Kilometern etwa 100 Höhenmeter überwinden muss. Dabei fährt man an einigen Fischteichen vorbei. Der Radweg zieht sich in der Folge durch den kleineren Ort Mannebach hinauf, bis er dann auf "den Wechsel", einer Kreuzung von fünf Straßen, trifft. Danach führt der Weg flach und talwärts insgesamt elf Kilometer bis nach Sabershausen. Dieser Abschnitt führt unter anderem durch ein Waldstück. Außerdem liegen mehrere Kapellen und Feldkreuze in diesem Abschnitt.

Ab Lieg ändert sich die Landschaft von freiem Feld in dichten Hangwald. Die folgende Etappe besitzt eine Länge von 17,5 Kilometern. Danach gelangt man relativ schnell nach Lütz. Allerdings ist diese Etappe mit 22 Kilometern auch die längste. Nach weiteren drei Kilometern öffnet sich das Moseltal dann. Wo der Lützbach in die Mosel mündet, wird aus der Hunsrück-Mosel-Route dann der Mosel-Radweg, der danach noch vier Kilometer ufernah verläuft, bis er in Treis-Karden sein Ziel findet. Insgesamt hat der Radweg eine Länge von 58 Kilometern.

Einer der bekanntesten Wanderwege durch den Hunsrück ist der Saar-Hunsrück-Steig. Dieser Steig ist ein 410 Kilometer langer Wanderweg im Naturpark Saar-Hunsrück, der vor allem durch seine schönen Aussichten überzeugt. Außerdem führt der Saar-Hunsrück-Steig über die Hängeseilbrücke Geierlay, die mit einer Länge von 458,5 Metern die längste Hängeseilbrücke Deutschlands ist.

Ist der Hunsrück ein Teil der Eifel?

Der Hunsrück gehört nicht zur Eifel. Allerdings schließt er südlich an die Eifel an und ist von ihr nur durch die Mosel getrennt.

Was grenzt an den Hunsrück?

Der Hunsrück ist von der Eifel, dem Westerwald, dem Rheingenau und der Pfalz umgeben. Er wird von der Mosel, dem Rhein, der Nahe und der Saar eingeschlossen.

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