Morbacher nach Messer-Attacke verhaftet

Hamburger Fahnder haben einen 41-jährigen Mann aus der Hunsrück-Gemeinde Morbach verhaftet. Er soll seinen ehemaligen Liebhaber mit mehreren Messerstichen lebensgefährlich verletzt haben. Ein offenbar geplanter zweiter Anschlag auf das 31-jährige Opfer war gescheitert.

Morbach. Auf dem von der Polizei veröffentlichten Fahndungsfoto schaut ein Mann mit kurz geschnittenem Haar und Dreitage-Bart in die Kamera - "dieser irre Killer jagt durch Hamburg", titelte kurz vor Weihnachten eine örtliche Boulevard-Zeitung.

Der Gesuchte hatte sich am Tag zuvor in einer Hamburger Klinik unter falschem Namen nach seinem Ex-Freund erkundigt - offenbar, um ihn nach der ersten, nicht tödlichen Messer-Attacke für immer zum Schweigen zu bringen, glaubt die Polizei.

Die Fahnder hatten Ähnliches schon geahnt und das 31-jährige Opfer an einem geheimen Ort versteckt. Nach dem mutmaßlichen Täter wurde nach der vereitelten zweiten Attacke nun verstärkt gefahndet - mit Foto, vollem Namen und exakter Beschreibung. Letztlich erfolgreich. Drei Tage später nahmen Personenfahnder des Hamburger Landeskriminalamts den als extrem gefährlich und gewalttätig geltenden Mann in der Innenstadt fest. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft.

Auch in Würzburg per Haftbefehl gesucht



Erst jetzt wurde bekannt, dass der 41-Jährige aus Morbach (Kreis Bernkastel-Wittlich) stammt. Wie es heißt, soll der Mann auswärts gearbeitet, seine Familie nur am Wochenende besucht haben.

Wo sich der Hunsrücker zuletzt überwiegend aufhielt, ist unbekannt. Möglicherweise in der Gegend um Würzburg, wird gemutmaßt. Nach Berichten Hamburger Medien wurde er von der Würzburger Staatsanwaltschaft ebenfalls per Haftbefehl gesucht - wegen gefährlicher Körperverletzung, sexueller Nötigung und Betrugs.

Im Hamburger Krankenhaus, wo er seinen Ex-Freund vermutet hatte, soll er sich "als Psychologe aus Würzburg" vorgestellt haben. Die Ermittler glauben auch, den Grund für die vorausgegangene Messer-Attacke auf den 31-Jährigen zu kennen: Eifersucht. Das Opfer soll seinem Lebensgefährten kurz zuvor den Laufpass gegeben haben. "Wenn ich dich nicht haben kann, soll dich keiner haben", soll der Morbacher bei der Tat nach Medienberichten gesagt haben.

Nur weil Zeugen in der Nähe waren, ließ der 41-Jährige bei dem nächtlichen Angriff auf offener Straße von seinem Opfer ab. Der 31-Jährige erlitt Stiche in Hals und Oberkörper, wurde nur durch eine Notoperation gerettet. Immerhin hatte er den Fahndern zuvor noch den Namen des mutmaßlichen Angreifers nennen können. Bei der Festnahme hatte der 41-Jährige ein Messer bei sich. Ob es sich dabei um die Tatwaffe handelte, ist noch unklar.

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