170 Kinder erleben große Abenteuer in Trassem

Trassem · In den Ferien-Waldwochen haben rund 170 Kinder mal den Ernstfall geprobt: Was wäre, wenn ich im und vom Wald leben müsste? Die Umgebung des Walderlebniszentrums Trassem wurde zum Testgelände. Die achte Auflage dieser Aktion war sehr schnell ausgebucht.

 Eine spannende Tour auf dem Wasser: Auf dem selbst gebauten Floß fahren die Kinder über den Stausee des Angelsportvereins. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Eine spannende Tour auf dem Wasser: Auf dem selbst gebauten Floß fahren die Kinder über den Stausee des Angelsportvereins. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Trassem. "Der schmeckt ja fast so wie ein richtiger Apfel", sagt ein Junge, der die Frucht zuvor aufgehoben und dann hineingebissen hat. Dietmar Schwarz erklärt ihm: "Das hier ist ein richtiger Apfel." Schwarz ist beim Saarburger Forstamt zuständig für die Umweltbildung. Er ist einer der 20 fachkundigen Betreuer, die sich im Walderlebniszentrum Trassem bei den Ferien-Waldwochen des Forstamts um die 170 teilnehmenden Kinder im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren gekümmert haben.
Vor dem Motto "SOS-Überleben im Wald" brauchte sich jedoch niemand zu fürchten. Das Betreuerteam passte auf und half beim "Überleben". Die elfjährige Matneva aus Körrig hat gelernt: "Wenn wir auf den Wald aufpassen, haben wir viel Spaß daran." Auf gar keinen Fall dürfe Müll weggeworfen werden.
Auf die Übernachtung im selbst gebauten Tipi freut sich David (10) aus Esingen: "Das wird ein tolles Abenteuer." Man langweile sich nie im Wald. Johannes (10) aus Konz-Könen ist stolz auf den Unterstand, den er mit seinen neuen Freunden gebaut hat. Sein Zwillingsbruder Niklas fügt hinzu: "Da kann man sich toll verstecken." "Hier lernen die Kinder aus einer angenommenen Notsituation etwas zu machen", erklärt Philipp Weckbecker (22), Sprecher der örtlichen Waldjugend das diesjährige Thema. Die Verbindung zur Zivilisation sei hier gekappt worden, um zu sehen, wie der Wald seine Bewohner ernährt. Das ging diesmal so weit, dass mit Hilfe eines Jägers sogar ein Reh erlegt wurde.
"Die Kinder sollen sehen, dass Fleisch nicht aus dem Kühlregal des Supermarktes kommt", begründet das Dietmar Schwarz. Der Anblick des Aufbrechens wurde den Kindern jedoch nicht zugemutet. Am Abend gab es am Lagerfeuer Rehrücken.
Sonst waren es eben die Äpfel, Beeren, Pilze und Honig, die selbst zu Nahrungsmitteln verarbeitet wurden. "Das ist hier keine Rundumbespaßung", sagt Schwarz. Die jungen Teilnehmer dürfen selbst ihr Waldabenteuer erleben, auf Bäume klettern oder untersuchen, was da alles kreucht und fleucht. Eine Gruppe studierte sogar ein Theaterstück über den Wald ein. "Das alles stärkt das Selbstbewusstsein und den Charakter", weiß Schwarz. Die Kinder haben sich in Trassem weiterentwickelt. Und deshalb ist dieses Angebot von Waldjugend und Landesforsten auch immer so schnell ausgebucht. doth

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