Citybus-Idee noch nicht vom Tisch

Ein Citybus für Saarburg: Die Studenten, die sich mit einem solchen Projekt beschäftigen, haben ihre Ergebnisse dem Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt. Die Ideallösung wäre jedoch mit rund 200 000 Euro im Jahr zu teuer für die Stadt. Aufgegeben hat sie die Idee noch nicht.

Saarburg. Mit dem Bus zum Krankenhaus, zum Einkaufen und wieder zurück nach Hause: Ob und wie die Einführung eines Citybusses in Saarburg realisierbar ist, erforschen derzeit Studenten der Uni Trier (der TV berichtete mehrfach). Ihre Ergebnisse haben die Studenten dem Stadtratsausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Fremdenverkehr vorgestellt.

Die Ausgangslage: Die Anbindung und Ausstattung Saarburgs mit Öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) ist äußerst begrenzt. Daher nutzen die meisten Bewohner und Besucher das Auto. Strukturelle Veränderungen wie der demografische Wandel und das steigende Verkehrsaufkommen in der Stadt sprechen aber für den Einsatz eines solchen Busses.

Die Befragungsergebnisse: Ein Citybus stößt bei den Saarburgern grundsätzlich auf Interesse. Das ergab eine Befragung der Studenten im Sommer. Mehr als zwei Drittel der Befragten würden den Bus benutzen, auch wenn sie ein Auto zur Verfügung hätten. Haltepunkte sollten nicht weiter als 500 Meter voneinander entfernt liegen und etwa alle halbe Stunde angefahren werden. Zwischen einem und zwei Euro würden die meisten pro Fahrt ausgeben.

Die Ideallösung: Um möglichst viele Punkte anzufahren und die Vorstellungen der Befragten umzusetzen, schlagen die Studenten als Ideallösung eine Route vor, die sowohl die großen Bereiche Saarburg und Beu rig als auch die Ortsteile Krutweiler und Niederleuken einschließt. Für einen Halbstundentakt müssten dann aber zwei Fahrzeuge fahren.

Optimale Lösung nicht finanzierbar



"Der Vorteil der großen Route wäre, dass das gesamte Stadtgebiet und eventuell das Einkaufszentrum in der Friedensaue angefahren werden könnten", sagt Christoph Meyer von der Lehrforschungsgruppe. Rund zehn Runden pro Tag wären möglich.

Der Haken: Diese Optimallösung wäre eine teure. Je nach Fahrzeug würde die große Route zwischen 200 000 und 236 000 Euro pro Jahr kosten.

Die Wahrscheinlichkeit dieser Lösung: Ob Saarburg letztlich einen solchen Bus bekommt, ist völlig offen. "In Absprache mit der Uni Trier wollen wir einfach mal die Möglichkeiten untersuchen lassen", sagt Stadtbürgermeister Jürgen Dixius. Der Stadtbus sei sicherlich gewünscht, aber die Ticketeinnahmen würden die Kosten nur zu etwa zehn Prozent decken. "Man muss jetzt weitersehen, ob man die Kosten reduzieren kann, ob es Fördermittel gibt und ob sich Kooperationspartner oder Sponsoren auftun. Danach ist es überhaupt erst möglich, über eine Realisierung des Konzeptes nachzudenken", sagt Dixius. Es als "Geschenk an die Bürger" zu sehen, wie eine der Studentinnen mit einem Augenzwinkern vorschlug, sei daher ausgeschlossen. "Wir würden gerne wie der Weihnachtsmann Geschenke verteilen, aber das ist nicht möglich." Die Grundidee sei aber noch nicht vom Tisch. Der Ausschuss wird weiter darüber beraten. ExtraDie Lehrforschungsgruppe, die sich ein Jahr lang mit dem Citybuskonzept für Saarburg beschäftigt, besteht aus Studenten des Fachs Humangeografie, Bereich Raumentwicklung/Landesplanung an der Uni Trier. Geleitet wird das Projekt von Christian Muschwitz. Ende Juni und Anfang Juli haben sie 139 Menschen in Saarburg befragt. (jka)

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