Vereine Spendenaktion verläuft im Sande

Kirf. · Von Friedhelm Knopp Not macht bekanntlich erfinderisch - so ging es auch den Fußballfreunden vom SV Kirf, die sich für den sicheren Bestand ihres Vereins einen Rasenplatz wünschen. Sie starteten im September eine Spendenaktion in Kooperation mit der Volksbank. Am 8. Dezember lief die Aktion aus - mit einem traurigen Ergebnis. Ganze 900 Euro kamen zusammen, und der Vorstand ist weiter besorgt um den Nachwuchs. ''Die Jungen bevorzugen doch alle einen Rasen- oder Kunstrasenplatz``, sagt der Stellvertretende Vorsitzende Jörg Mayer im Gespräch mit dem TV. 40 000 bis 60 000 Euro würde die Anlage kosten, und trotz möglicher Förderungen durch Sportbund und Gemeinde bliebe dem Verein ein kräftiger Eigenanteil. So entstand die Idee, den Rasenplatz mit der Volksbank als Partner über eine Spendenaktion zu finanzieren. ''Das ist leider im Sande verlaufen``, sagt Mayer und schaut nachdenklich aus dem Vereinshaus hinunter auf den gerade vom Regen getränkten alten Hartplatz. Dabei hatte es im September so hoffnungsvoll begonnen (der TV berichtete): Per Internet warb der SV auf seiner Homepage für eine Crowdfounding-Aktion der Volksbank, die auf diese Weise regelmäßig gemeinnützige Projekte unterstützt. Dabei legt die Bank auf jeden eingezahlten Betrag über fünf Euro nochmals fünf Euro drauf. Am 25. September startete die Aktion, am 8. Dezember endete sie. Und damit auch die Hoffnung der Sportler, schon Ende 2018 auf Rasen trainieren und spielen zu können. ''Vielleicht lag es auch daran, dass gerade die Älteren, die oft spendierfreudiger sind und sein können, nicht den richtigen Draht zu Internet, Onlinebanking und Co. haben,`` sinniert Mayer. Der Verein habe das Thema ''Rasenplatz`` daher zunächst zurückgestellt. Zunächst gehe es nun um die Installation einer Beregnungsanlage für den Platz - also alles der Reihe nach. Tatsächlich sehen die Vereinsoberen die Anschaffung dieser Anlage als vordringlich an. Mayer: ''An trockenen Sommertagen ist der Hartplatz wegen der enormen Staubentwicklung unbespielbar, und für einen künftigen Rasenplatz brauchen wird ohnehin die Beregnungsanlage. Die hätten wir dann schon einmal stehen.`` Die positive Entscheidung dazu fiel in der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderates. Auf fast 20 000 Euro hat der Rat den Gemeindezuschuss für das Projekt erhöht und so in den Doppelhaushalt 2018/2019 eingestellt. Die Rechnung für die Anlage sieht wie folgt aus: Gesamtkosten rund 40 000 Euro. Dazu geben Zuschüsse: Landessportbund (90 100 Euro), Kreis Trier-Saarburg (5200 Euro), Gemeinde Kirf (19 700 Euro). Der Rest sind Eigenleistungen des Vereins. In zwei Jahren kann der Verein erneut einen Förderantrag an den Landessportbund stellen. Dann will man das Rasenplatz-Projekt erneut angehen. Dass der SV dann mit einer Ausführung am unteren Ende der Preisskala rechnen kann, liegt am ''gesunden`` Unterbau des bestehenden Rasenplatzes. Das beweist auch der Blick hinunter auf die rote Fläche, auf der sich trotz starken Dauerregens nur kleine Pfützen, aber keine durchgehenden Seen bilden. ''Die Drainage von 1974 ist noch völlig intakt. Das erspart uns bei der Anlage eines Rasenplatzes die Erneuerung des gesamten Unterbaus``, betont Mayer. Somit sei die preisgünstigste Variante im Kostenrahmen von 60 000 bis 70 000 Euro möglich. Ob der Verein nochmals eine Spendenaktion starten würde? Man denke darüber nach, sagt Mayer, aber man werde es in zwei Jahren anders angehen. Mayer: ''Voraussichtlich werden wir dann um Spenden direkt auf ein Vereinskonto bitten. Aber erst, wenn der neue Platz fast fertig ist, denn die Leute sollen dann sehen, dass hier konkret etwas getan wird.`` Info: Hoher Anteil an Kindern und Jugendlichen. Der 1974 gegründete SV Kirv hat zurzeit rund 180 Mitglieder, von denen etwa 100 aktiv im Verein mitwirken. Großen Wert legt man auf die Arbeit mit dem Nachwuchs. Entsprechend hoch ist der Anteil an Jungaktiven. 70 Kinder und Jugendliche kicken wöchentlich beim SV Kirf. Mit Trassem hat der SV eine Spielgemeinschaft gebildet. Deren erste Mannschaft liegt derzeit auf Platz sechs der Kreisliga C-Saar.

Foto: Friedhelm Knopp

Foto: Friedhelm Knopp

Not macht bekanntlich erfinderisch. Auch die Fußballfreunde vom SV Kirf, die sich für den sicheren Bestand ihres Vereins einen Rasenplatz wünschen, gingen ungewöhnliche Wege. Sie starteten im September eine Spendenaktion im Internet per Crowdfunding (von crowd für Menschenmenge und funding für Finanzierung, auch Schwarmfinanzierung). Dafür nutzten sie zum einen die Plattform Betterplace, zum andern das Crowdfunding der Volksbank. Am 8. Dezember lief die Aktion bei der Volksbank aus – mit einem traurigen Ergebnis. Ganze 900 Euro kamen zusammen. Der Vorstand ist weiter besorgt um den Nachwuchs. „Die Jungen bevorzugen doch alle einen Rasen- oder Kunstrasenplatz“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Jörg Mayer im Gespräch mit dem TV.
Um die 60 000 Euro würde die Anlage kosten, und trotz möglicher
Förderungen durch Sportbund und Gemeinde bliebe dem Verein ein kräftiger Eigenanteil. So entstand die Idee, den Rasenplatz über Crowdfunding zu finanzieren. „Das ist leider im Sande verlaufen“, sagt Mayer und schaut nachdenklich aus dem Vereinshaus hinunter auf den gerade vom Regen getränkten alten Hartplatz. Dabei hatte es im September so hoffnungsvoll begonnen (der TV berichtete): Per Internet warb der SV auf seiner Homepage für die Aktion, die die Volksbank unterstützt hat. Die Bank hilft auf diese Weise regelmäßig bei gemeinnützigen Projekten. Dabei legt sie auf jeden eingezahlten Betrag über fünf Euro nochmals fünf Euro drauf.
Am 25. September startete die Aktion, am 8. Dezember endete sie. Und
damit auch die Hoffnung der Sportler, schon Ende 2018 auf Rasen trainieren und spielen zu können. „Vielleicht lag es daran, dass gerade die Älteren, die oft spendierfreudiger sind und sein können, nicht den richtigen Draht zu Internet, Onlinebanking und Co. haben“, sinniert Mayer. Der Verein habe das Thema ,Rasenplatz’ daher zunächst zurückgestellt. Zunächst gehe es nun um die Installation einer Beregnungsanlage für den Platz – also alles der Reihe nach.
Tatsächlich sehen die Vereinsoberen die Anschaffung dieser Anlage als vordringlich an. Mayer: „An trockenen Sommertagen ist der Hartplatz wegen der enormen Staubent­wicklung unbespielbar, und für einen künftigen Rasenplatz brauchen wir ohnehin die Beregnungsanlage. Die hätten wir dann schon einmal stehen.“ Die positive Entscheidung dazu fiel in der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderats. Auf fast 20 000 Euro hat der Rat den Gemeindezuschuss für das Projekt erhöht und in den Doppelhaushalt 2018/2019 eingestellt. Die Beregnungsanlage kostet rund 40 000 Euro. Der Sportverein rechnet mit weiteren Zuschüssen vom Landessportbund und vom Landkreis Trier-Saarburg. Die Vereinsmitglieder werden einiges an Eigenleistungen.
In zwei Jahren kann der Verein erneut einen Förderantrag an den
Landessportbund stellen. Dann will man das Rasenplatz-Projekt erneut
angehen. Dass der SV dann mit einer Ausführung am unteren Ende der Preisskala rechnen kann, liegt am ‚gesunden’ Unterbau des bestehenden Hartplatzes. Das beweist auch der Blick hinunter auf die rote Fläche, auf der sich trotz starken Dauerregens nur kleine Pfützen, aber keine durchgehenden Seen bilden. „Die Drainage von 1974 ist völlig intakt. Das erspart uns bei der Anlage eines Rasenplatzes die Erneuerung des gesamten Unterbaus“, betont Mayer. Somit sei die preisgünstigste Variante im Kostenrahmen von um die 60 000 Euro möglich.
Ob der Verein nochmals eine Spendenaktion starten würde? Man denke darüber nach, sagt Mayer, aber man werde es in zwei Jahren anders angehen. Mayer: „Voraussichtlich werden wir dann um Spenden direkt auf ein Vereinskonto bitten. Aber erst, wenn der neue Platz fast fertig ist, denn die Leute sollen sehen, dass konkret etwas getan wird.“

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