BILDUNG

Zum Bericht "Der Platz an der Wunsch-Schule wackelt" (TV vom 3. März):

Vollkommen klar, dass es schwierig ist, für alle Schüler einen Platz an der Wunschschule zu garantieren. Leider gibt es aber auch vermeidbare und vorhersehbare Fehlentscheidungen. Ein solcher Fehler ist die Umwandlung des Friedrich-Spee-Gymnasiums (FSG) in Trier-Ehrang zu einem G8-Turbogymnasium. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das FSG mit der gemeinsamen Orientierungsstufe der Realschule ein eigenständiges Profil, das den Kindern etwas mehr Zeit ließ, den Übergang von der Grundschule zur Sekundarstufe zu vollziehen. Viele Eltern hatten deshalb ganz gezielt ihre Kinder an diesem Schulstandort angemeldet. Wir selbst haben positive Erfahrungen mit der Orientierungsstufe und dem Schulstandort gemacht. Dieses Profil weiter zu entwickeln hätte für den Schulstandort Mäusheckerweg günstige Perspektiven geboten, in der Abgrenzung zu klassischen Gymnasien in der Innenstadt. Ohne Not wurde jedoch dieses Profil durch den Alleingang des FSG zum G8-Gymnasium ad absurdum geführt. Man musste kein Wahrsager sein, um zu erkennen, dass die Kombination aus gemeinsamer Orientierungsstufe und G8-Gymnasium unvereinbar ist. An einem Schulstandort mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium hätte sich eine Integrierte Gesamtschule geradezu angeboten. Insoweit habe ich seinerzeit nicht verstanden, weshalb der Alleingang des FSG akzeptiert und auch noch finanziell gefördert wurde. Verwunderlich ist es allerdings, wenn der Direktor des Gymnasiums die aktuelle Situation als schwer nachvollziehbar beschreibt. Für mich ist dies eine zwangsläufige Entwicklung, die vermeidbar gewesen wäre. Michael Schuhmacher, Trierweiler

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