Trier. In den Hallen des Kurfürstlichen Palais hat Thomas Linnertz im Namen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer den beiden Kommunalpolitikern die Verdienstmedaille des Landes überreicht. Andreas Weist machte sich in Sachen Kultur und Musik verdient, während Hans Steuer seinen Schwerpunkt auf Bau-, Verkehrs-, Jugend- und Sozialausschüsse legte. In seiner Rede betonte Thomas Linnertz die bemerkenswerte und sehr lebendige Einsatzbereitschaft im Ehrenamt: "Nur durch ein solches ehrenamtliches Engagement kann unsere Demokratie auch gelebt werden."
Beide Würdenträger nahmen voller Freude die Auszeichnung entgegen. Begleitet von ihren Familien betonten beide, dass ohne den familiären Rückhalt und das Engagement vieler anderer sie sich nicht ständig für ihre Kommunen hätten einsetzen können. Hans Steuer aus Saarburg und Andreas Weist aus Reinsfeld sagten in ihren kurzen Dankesreden, dass sie deswegen die Verdienstmedaille in Vertretung von vielen Menschen annehmen, die durch ihr beherztes Engagement mehr als ihre bürgerliche Pflicht getan hätten. Andreas Weist sagte selber in seiner Rede, dass er mehr oder weniger in die Sache reingeschlittert sei. Schon mit 14 Jahren engagierte er sich bei der Gründung der katholischen Pfarrjugend in Reinsfeld. Später ging der heute 47-Jährige seinem Hobby Singen im Quartettverein Concordia Reinsfeld nach. Seit 1990 ist er kommunalpolitisch im Ortsgemeinderat Reinsfeld aktiv. Des Weiteren setzte er sich als Jugendschöffe im Amtsgericht Trier ein und war von 2001 bis 2014 bei der Lebenshilfe Trier-Saarburg aktiv. Auch im Kanevalsverein Reinsfeld ist er seit 2004 mit dabei.
Hans Steuer war Vorsitzender der SPD-Fraktion im Verbandsgemeinderat Saarburg und in zahlreichen Ausschüssen der VG aktiv. Im Kreistag Trier-Saarburg engagiert sich der 65-Jährige schon seit 22 Jahren. Besonders im sozialen Bereich war Hans Steuer bekennend aktiv. Zum Beispiel war er Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt im Kreis Trier-Saarburg. Er unterstützte auch das Technische Hilfswerk des Ortsverbandes Saarburg und ist seit 2008 Vorsitzender des Fördervereins SV Irsch.
Auch junge Menschen engagiert

Im Gespräch mit dem TV erzählen beide, dass Kommunalarbeit eine riesige Aufgabe sei, die mit ständiger Verantwortungsnahme verbunden sei. Beide betonen jedoch auch, dass man ab einem gewissen Punkt die Verantwortung an die Verantwortlichen weitergeben müsse. Hans Steuer meint trotzdem: "Die harte Arbeit wird durch den Spaß und die Freude an der Sache ausgeglichen. Ich möchte Teil der Gesellschaft sein und das Schlimmste wäre für mich, nicht mehr zu wissen, was bei mir im Ort vorgeht." Andreas Weist ergänzt: "Ziel unserer Arbeit ist das, was besteht, zu erhalten, aber auch dort wo es nötig ist, für Veränderungen zu sorgen." Beide Politiker sorgen sich um die kommunale Jugendbeteiligung. Hans Steuer erklärt: "Die Nachwuchsarbeit ist ein großes Problem. Junge Menschen für den kommunalpolitischen Einsatz zu gewinnen, ist für uns zukunftsentscheidend."
Andreas Weist denkt auch, dass das Engagement junger Menschen ausbaufähig ist, dennoch erzählt er: "Im Vereinsleben sehe ich jeden Tag, wie sich junge Menschen engagieren. Ein Problem ist, dass eben das Engagement dieser Menschen auch von der Kommunalpolitik entsprechend gefördert werden muss." Ihre persönliche Zukunft sehen die beiden Würdenträger immer noch vor Ort. "Wir werden auch in Zukunft in beratender Funktion uns bei unseren Kommunen engagieren", sagen beide.