Dank Schikane aufs Bremspedal

Die kleine Ortsgemeinde Longen leidet unter der stark frequentierten B 53, die mitten durch das Dorf verläuft und es in "zwei Hälften" teilt. Nach jahrelangem Ringen bringt nun eine tempomindernde "Schikane" wenigstens an einem Ortseingang Linderung.

 Hat sich schon bewährt: Durch diese Insel an der Longener Ortseinfahrt wurde die Durchfahrtsgeschwindigkeit aus Richtung Schweich deutlich gesenkt. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Hat sich schon bewährt: Durch diese Insel an der Longener Ortseinfahrt wurde die Durchfahrtsgeschwindigkeit aus Richtung Schweich deutlich gesenkt. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Longen. Besonders viele einheimischen B-53-Nutzer schienen den Ort kaum wahrzunehmen, wenn sie im Berufsverkehr fast ungebremst auf der Longener Hauptstraße an den Hauseingängen vorbeirasten. Schon in einem TV-Bericht vom April 2004 heißt es: "Die B 53 ist Hauptstraße, Ortsdurchfahrt und zugleich eine Trennlinie quer durchs Dorf. Rund 15 000 Fahrzeuge werden dort an Werktagen gezählt. Besonders beim Berufsverkehr am Morgen und Abend ist es schwer, sicher auf die andere Seite zu gelangen. Hinzu kommt das Tempo, mit dem viele Zeitgenossen den Ort durchqueren. Unerfüllt blieb bisher der Wunsch der Longener, die Geschwindigkeit durch "Inseln" künstlich zu drosseln."

Ortsbürgermeister Hermann Rosch damals zum TV: "Wir hatten Ortstermine und Gespräche mit dem Kreis, der Verbandsgemeinde, der Polizei und dem Landesbetrieb Straßen und Verkehr. Doch am Ende hieß es, dass unsere Durchgangsstraße für diese Maßnahmen aufgrund irgendeiner Norm nicht breit genug sei."

Die B 53 blieb seither ein Dauerthema in Longen - sowohl im Ortsgemeinderat als auch bei den betroffenen Anwohnern. Doch immer neue Anträge, Eingaben und Gespräche führten nun zu einem Teilerfolg: Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) verlegte im Herbst 2008 am Ortseingang aus Richtung Schweich eine Fahrbahninsel. Das rot-weiß-markierte Gebilde zwingt die herannahenden Auto- und Motorradfahrer hinter dem Longener Ortsschild zum Herunterbremsen.

Nach den ersten Monaten ziehen die Longener nun Bilanz. "Bei früheren Tempomessungen waren rund 70 Prozent aller Fahrzeuge zu schnell im Ort unterwegs. Viele sogar sehr deutlich über der 50-km/h-Marke", sagt Ortsbürgermeister Rosch. Doch seit dem Bau der Insel habe sich die Situation spürbar verbessert.

Nun sind die Longener bemüht, zusammen mit den Straßenverkehrsbehörden auch für die Ortseinfahrt aus Richtung Mehring eine Lösung zu finden - denn auch aus dieser Richtung wird gerast. Bisher lehnt der LBM eine Insel dort ab, weil dadurch die Norm-Fahrbahnbreite für Bundesstraßen unterschritten werde.

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