Trier. Die Steuerung des Geistes und die Beherrschung des Körpers durch den Geist - das sei das Geheimnis hinter der Lehre der Shaolin-Mönche, erklärt Gerhard Conzelmann. Ein Kernsatz laute: "Lerne so gut zu kämpfen, dass du nicht kämpfen musst." Falsche Gedanken nehmen die Energie. "Wir reden uns die Katastrophe geradezu herbei." Jeder Gedanke wirke sich im selben Augenblick auf den Körper, auf die Energie, auf das Umfeld aus.

Übernatürliche Eigenschaften hätten die Mönche aus dem chinesischen Kloster nicht, sagt Conzelmann, auch wenn Shi Yan Yan (26) schier Unglaubliches zeigt, nachdem er mit geschlossenen Augen meditiert und Kraft gesammelt hat: Er zerschmettert eine massive Eisenstange auf seinem Kopf und setzt Speere unterhalb seiner Kehle an, stemmt sich gegen sie, dass sich die Stangen durchbiegen - und er bleibt ohne Verletzungen. Es ist Ausdruck dafür, dass Bewusstsein und Denken lenken, was passiert. "Was du denkst, das bist du, was du denkst, das wirst du", erklärt Conzelmann die Shaolin-Gesetzmäßigkeit dahinter. An der internen Programmierung im Unterbewusstsein müsse man arbeiten.

Conzelmann zieht Parallelen zu Hirnforschung, Physik, Mathematik und Wissenschaft, gibt Beispiele, wie Sportler über sich hin ausgewachsen sind, nur mit mentalem Training.

Ableitung: Die Methode kann auch Unternehmer zum Erfolg führen. "Wichtigste Werkeuge für den Unternehmer im 21. Jahrhundert sind Meditation und Intuition", erklärt Conzelmann. Sein Potenzial, aber auch seine Blockaden, "Energieverschwender", müsse man zunächst erkennen. "Der allergrößte Energieräuber ist das Festhalten", sagt Conzelmann. Tipp: loslassen! "Erst dann hat man tendenziell volle Entwicklungsmöglichkeiten." Mentale, emotionale, physische Energie und Bewusstsein bündeln ergebe die alles durchdringende Kraft. Und das könne jeder lernen.