Dichten wie die Profis

Unter Anleitung des Lyrikers Nevfel Cumart haben 28 Jugendliche aus sieben rheinland-pfälzischen Schulen im Trierer Friedrich-Spee-Gymnasium das Verfassen literarischer Texte geübt. Die Teilnehmer lobten die ungezwungene Atmosphäre ohne Leistungsdruck.

 In der von den Schülern gelobten und gut ausgestatteten Bibliothek des FSG lernen die Jugendlichen unter fachlicher Anleitung, wie man Gedichte oder lyrische Texte schreibt. Im Bild: die Dozenten Malte Blümke, Mitte, und Nevfel Cumart, rechts. TV-Foto: Gabriela Böhm

In der von den Schülern gelobten und gut ausgestatteten Bibliothek des FSG lernen die Jugendlichen unter fachlicher Anleitung, wie man Gedichte oder lyrische Texte schreibt. Im Bild: die Dozenten Malte Blümke, Mitte, und Nevfel Cumart, rechts. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Ehrang. (gsb) Die Nachfrage nach dem Workshop zum Verfassen literarischer Texte am Trierer Friedrich-Spee-Gymnasium (FSG) war so groß, dass "wir das Dreifache an Schülern hätten aufnehmen können", sagt Malte Blümke, der im FSG als Gymnasiallehrer den Leseclub leitet und zudem multifunktional in der Leseförderung aktiv ist.

Als einem von sechs Veranstaltungsorten in Deutschland gab es im FSG einen kreativen Schreib-Workshop. Die Schreibwerkstatt wird vom Deutschlandradio im Rahmen des "Lyrix"-Projekts und dem Bundesbildungsministerium gefördert. Ziel ist es, den jungen Teilnehmern Anregungen für das Schreiben von Literatur zu geben.

Weitere Schreibwerkstatt für nächstes Jahr geplant



Mit hilfreichen "Mustervorlagen" des Autors Nevfel Cumart habe man sich im ersten Teil des Workshops an das Schreiben von Gedichten gewagt, so Teilnehmerin Maren, 16 Jahre, aus Trier. "Gut, dass ein Profi uns betreut", lobte auch Marc (19) aus Wittlich. Der mit Literaturpreisen ausgezeichnete Schriftsteller Nevfel Cumart führte die jungen Teilnehmer über das gefühlsmäßige Schreiben an Lyrik heran. Es gelte, die Freude am Schreiben zu wecken, meinte Cumart und lobte die sehr guten Ergebnisse der Gruppe. Dass die Texte nicht benotet wurden, kam sowohl ihm als auch den Schülern entgegen. "Da geht man locker und anders an die Sache heran", fand Antje (16) aus Konz und wurde von Cumart bestätigt: "Wenn man es schafft, die Schule auszublenden, kann man bei Jugendlichen unheimliche Potenziale freisetzen." Am Nachmittag trugen unter Beifall manche der Teilnehmer ihre Texte über Melancholie, Angst oder Gleichgültigkeit vor.

Lyrik gelte als kompliziert und unverständlich. "Dabei ist das eine ganz tolle Sache, wenn man sich darauf einlässt. Poetry Slams sind auch nichts anderes", freute sich Malte Blümke. Die Ergebnisse werden nun für eine Dokumentation im Deutschlandradio aufgearbeitet. Ein weiterer Lyrik-Workshop sei für nächstes Jahr zusammen mit Museen geplant. Dort könnten auch die Bewerber teilnehmen, die jetzt aus Organisationsgründen abgelehnt werden mussten.

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