Die schlimmen Ecken von Trier-West

Trier-West · In Trier-West hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten viel getan. Dennoch kann man bei einem Rundgang durch den Stadtteil noch viele Schandflecken entdecken. Für einige prägnante Stellen und Gebäude möchte der Ortsbeirat nun Antworten von der Stadt im Hinblick auf geplante Maßnahmen haben.

 Der einst schmucke Martinerhof ist in einem besorgniserregenden Zustand. TV-Fotos (3): Dorothee Quaré

Der einst schmucke Martinerhof ist in einem besorgniserregenden Zustand. TV-Fotos (3): Dorothee Quaré

Foto: Dorothee Quaré (DQ) ("TV-Upload Quar?"

Trier-West. Erst Ende April ist der Ortsbeirat zu seiner ersten Sitzung zusammengekommen. Umso dicker war deshalb die Tagesordnung. Es ist wohl dem guten Miteinander der 17 anwesenden Ortsbeiratsmitglieder anzurechnen, dass die zehn Tagesordnungspunkte in weniger als zwei Stunden abgearbeitet waren.
Wie Ortsvorsteher Horst Erasmy mitteilte, leben in Trier-West/Pallien aktuell 137 Flüchtlinge, davon knapp 30 in Wohnungen, die übrigen in der Jägerkaserne. In ganz Trier sind es 825. Einig waren sich die Beiratsmitglieder, dass in der Jägerkaserne schnellstmöglich das drahtlose Verbindungsnetz W-Lan für die Flüchtlinge eingerichtet werden sollte. Tenor der Diskussion: "Das Handy ist ihr wichtigstes Kommunikationsmittel!" Zu laufenden Maßnahmen für Flüchtlinge zählt das Boscomobil, das mittwochs mit Spielmöglichkeiten vor Ort ist. Am morgigen Mittwoch, 27. April, 14 Uhr, startet ein Kennenlerncafé im Dechant-Engel-Haus.
Der Runde Tisch Trier-West soll neu strukturiert werden: "Früher war er vor allem ein Bewohnergremium, jetzt nehmen vorwiegend Vertreter von Einrichtungen, der Stadt und des Ortsbeirats teil", sagte Stadtteilmanagerin Renate Heineck. Daher soll der Runde Tisch gesplittet werden und für ein neues Bewohnergremium Vertreter im Stadtteil bestehender Gruppen eingeladen werden.
Ein Dauerbrenner im Ortsbeirat ist die Verschönerung des Stadtteils. Unter dem Motto "Quo vadis, Trier-West/Pallien" hatte Beiratsmitglied Jörg Reifenberg eine Präsentation vorbereitet. "Durch den Masterplan, das Programm Soziale Stadt sowie durch privates Engagement ist viel passiert", stellte er fest. "Dennoch muss für viele Bewohner sichtbar etwas getan werden, die Entwicklung ist an ihnen vorbeigegangen."
Wie bereits im vergangenen Jahr wurden die maroden städtischen Sozialwohnungen und die noch nicht erfolgten Sanierungen im Bereich Gneisenaustraße angeprangert. Die Beiratsmitglieder konnten den Ausführungen nur zustimmen. Weitere kritische Punkte waren die Lokrichthalle, das Weißhaus, das Umfeld der Kaiser-Wilhelm-Brücke und die Anbindung an den Fluss. Dringend sanierungsbedürftig seien auch der Martinerhof in Pallien sowie das städtische Gebäude im Steinsweg: Teile des zugewachsenen Grundstücks könnten zu dringend benötigten Parkplätzen umgenutzt werden, sagte Reifenberg. Einstimmig stimmten die Beiratsmitglieder dem Vorschlag zu, die Präsentation mit der Bitte um Stellungnahme an die Stadtverwaltung zu geben.Extra

 Das Umfeld der Kaiser-Wilhelm-Brücke ist unansehnlich.

Das Umfeld der Kaiser-Wilhelm-Brücke ist unansehnlich.

Foto: Dorothee Quaré (DQ) ("TV-Upload Quar?"
 Touristen spazieren an wilden Müllhalden vorbei.

Touristen spazieren an wilden Müllhalden vorbei.

Foto: Dorothee Quaré (DQ) ("TV-Upload Quar?"

Mit 8000 Euro wird das Hausmeisterprojekt von Don Bosco bezuschusst. Kritisiert wurde die Verteuerung des Umzugs der Spiel- und Lernstube Bauspielplatz in die Eurener Straße: Aus anfänglich geplanten 800 000 Euro seien bereits drei Millionen geworden. Außerdem sei vor Ende 2017 nicht mit der Auftragsvergabe zu rechnen. Auch der geplante Umzug der Container bei der Integrierten Gesamtschule nach Trier-West könne sich noch fünf Jahre hinziehen. In der nächsten Sitzung am 10. Mai geht es um die Vorlage zur Umgestaltung des Römerbrückenkopfs mit Haltepunkt Westtrasse. DQ

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort