"Ein ganz tolles Gemeinschaftserlebnis"

Andreas Jager ist einer der Vertreter der ehrenamtlichen Helfer während der Heilig-Rock-Wallfahrt. Im Interview mit TV-Redakteurin Christiane Wolff spricht er über die Aufgaben der Helfer und besondere Erlebnisse.

 Andreas Jager. Foto: Bistum

Andreas Jager. Foto: Bistum


Was erwärmt Ihr Herz am meisten beim Gedanken an die Heilig-Rock-Wallfahrt?
Andreas Jager: Die Vorfreude auf die vielen Begegnungen! Mit den Tausenden Wallfahrern aus aller Welt und natürlich mit den vielen ehrenamtlichen Helfern, die der Wallfahrt ein Gesicht geben werden, - im wörtlichen Sinn, wenn sie morgens die Pilger begrüßen, sie tagsüber betreuen und abends wieder verabschieden. Die abendlichen Stunden nach dem eigentlichen Wallfahrtstag im Helferzelt, wo alle zusammenkommen, um sich von ihren Erlebnissen zu erzählen, haben 1996 für mich zu den schönsten Momenten der Wallfahrt gezählt.

Und welches Bild ist Ihnen von der Wallfahrt 1996 besonders im Gedächtnis geblieben?
Jager: Der eindrucksvollste Anblick waren für mich die Tausende Pilger, die in langen, langen Warteschlangen auf dem Domfreihof stundenlang friedlich und gut gelaunt gewartet haben, bei Wind und Wetter, bis sie in den Dom durften.

Was versprechen Sie sich von der Wallfahrt im nächsten Frühjahr?
Jager: Ein gutes Miteinander zwischen Gästen und den ehrenamtlichen Helfern - die Welt kommt dann schließlich nach Trier. Die Menschen, die abends wieder nach Hause fahren, sollen nur Gutes mitnehmen von ihrem Besuch bei uns!

Mit welcher Motivation melden sich die ehrenamtlichen Helfer bei Ihnen?
Jager: Als wir auf Tour waren durchs Bistum, um Helfer zu finden, waren viele höchst engagiert, manche nehmen sogar extra Urlaub, um uns unterstützen zu können. Die Motive sind unterschiedlich: Viele sind jährlich bei den Heilig-Rock-Tagen als Helfer dabei, andere haben religiöse Gründe, und wieder andere wollen dabei sein. Schließlich ist es auch ein ganz tolles Gemeinschaftserlebnis, ein mitwirkender Teil eines so großen Ereignisses zu sein.

Und wie werden die Ehrenamtlichen eingesetzt?
Jager: In vier großen Bereichen: Im Pilgerdienst empfangen, informieren und begleiten sie die Pilger. Im Organisationsdienst helfen sie zum Beispiel, den Verkehr zu leiten oder die Helfer zu versorgen - etwa mit Essen und Trinken im Helferzelt. Dann gibt es noch die Ordnungsdienste im Dom, auf dem Domfreihof oder bei Veranstaltungen. Und schließlich brauchen wir auch Hilfe für die Liturgie, etwa Messdiener, Lektoren oder Chöre. Jeder kann seine Begabung und Fähigkeiten da einsetzen, wo er es möchte. Natürlich werden die Leute nicht alleine gelassen, es gibt pro Schicht immer einen Teamleiter. Außerdem werden sie geschult, je nach Dienst müssen sie dafür etwa einen halben Tag nach Trier kommen. In der Woche vor Beginn der Wallfahrt ist noch ein Probedurchlauf. Jeder erhält dann seine Helferausrüstung: einen Regenschutz, eine große Tasche, ein Helfer-Abc als Broschüre und einen Helferausweis, mit dem er kostenlos mit Bus und Bahn zum Dienst fahren kann.
Extra

Andreas Jager ist 46 Jahre alt und lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Saarburg-Beurig. Hauptberuflich arbeitet er in der Bistumsverwaltung, als ehrenamtlicher Helfer hat er bereits die Wallfahrt 1996 erlebt. Diesmal ist er für die Organisation der freiwilligen Hilfsdienste zuständig. Mit der Wallfahrt 1996 verbindet ihn außerdem ein ganz besonderes persönliches Erlebnis: Seine Tochter Kathrin wurde während der Wallfahrt am 1. Mai 1996 geboren. Nur sieben Tage alt war sie die wohl jüngste Wallfahrerin. Der damalige Wallfahrtsleiter Felix Genn, heute Bischof von Münster, segnete die Kleine damals im Dom. Als Erinnerung an diesen besonderen Moment trägt der Sohn der Jagers, der drei Jahre später geboren wurde, den Vornamen Felix. woc

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