Soziales In Schweich wird ein ehemaliges Flüchtlingsheim zum Jugendzentrum

Schweich · Der beauftragte Architekt hat dem Sozialausschuss einen Umbau-Plan für das Holzhaus vorgestellt. Die alte Schule in Schweich soll für Vereine saniert werden.

 Jugendpflegerin Lisa Petri (rechte Bildhälfte, im Vordergrund) beschreibt im Sozialausschuss des Schweicher Stadtrats, was im zukünftigen Jugendzentrum alles möglich sein könnte.

Jugendpflegerin Lisa Petri (rechte Bildhälfte, im Vordergrund) beschreibt im Sozialausschuss des Schweicher Stadtrats, was im zukünftigen Jugendzentrum alles möglich sein könnte.

Foto: TV/Katharina Fäßler

Im Gänsemarsch und mit Mundschutz durchqueren die Mitglieder des Sozialausschusses und ihre Gäste ein von der Abendsonne durchflutetes Holzhaus in den Schlimmfuhren in Schweich.

Das Architekturbüro Lamberty aus Trier hat das mobile, grün verkleidete Flüchtlingswohnheim schon 2015 „wiederverwendbar“ geplant.  Es war damals innerhalb von drei Monaten mit der Firma Holzbau Henz realisiert worden, um kurzfristig etwa 60 Geflüchtete aufzunehmen, erzählt Architekt Harald Lamberty. Nun will die Stadt es zum Jugendzentrum umbauen. Mit den zwei „Blechbüxen“ – ein Café und ein selbstverwalteter Jugendraum – nur ein paar Meter entfernt (der TV berichtete), ist dann die gesamte Jugendarbeit – auch die der Verbandsgemeinde – zentral an einem Ort.

Ende vergangenen Jahres hat die Stadt Schweich das Holzhaus vom Kreis für 640 000 Euro gekauft. Der Umbau soll nun noch einmal etwa 278 000 Euro kosten. Lamberty erklärt dem Sozialausschuss am Mittwochabend: „Die Wände zwischen den Einzelzimmern kann man alle entfernen, nur die Flurwände sind tragend.“ Damit würden dann auf dem 585 Quadratmeter großen Grundriss (Bruttogesamtfläche) sechs große Räume entstehen.

Stadtjugendpflegerin Lisa Petri stellt sich hierfür neben dem großen Eingangsbereich einen Medienraum, eine Kreativ-Werkstatt, einen Schulungsraum, einen Besprechungsraum – zum Beispiel für die Berufs-, Sucht- und Lebensberatung – und einen Probenraum für Bands vor. „Da sich die Interessen der Jugendlichen auch über die Jahre ändern, wollen wir aber noch nicht alles festschreiben“, sagt die 33-Jährige.

So viel wie möglich soll erhalten und ausgebessert werden. Das Gebäude soll barrierefrei erschlossen werden, das bedeutet auch, die Türen um zehn Zentimeter zu verbreitern.  Eine robuste Industrieküche aus Edelstahl soll die derzeitige ersetzen.

Nach dem heißen Juli-Tag spüren die Ausschussmitglieder, dass sich die Räume aufgeheizt haben. Der Architekt sagt: „In der Nutzung war das da drin eigentlich nicht so heiß wie jetzt. Wir könnten aber alles für eine Klimaanlage vorrüsten im Zuge der Elektroinstallation.“ Das sei derzeit aber nicht in den Kosten einkalkuliert.

Draußen sollen ein paar Stellplätze und die Zugwege gepflastert werden. Wegen seiner drei Eingänge brauche das einstöckige Gebäude keinen Feuerwehraufstellplatz, das habe er schon mit dem Brandschutzbeauftragten des Kreises besprochen, sagt Lamberty.  Da Schlimmfuhren eigentlich Sumpfgebiet ist, sind neben dem Gebäude ein Wasserrückhaltebecken und mehrere Gräben gezogen. Für Lamberty vor allem eine Vorsichtsmaßnahme – in den vergangenen fünf Jahren habe er da nur einmal etwas Wasser gesehen.

Stadtbürgermeister Lars Rieger rechnet mit weiteren 16 000 Euro Personalkosten, wenn das Jugendzentrum öffnen darf. Er sagt: „Wir wissen noch nicht, wie viel die Verbandsgemeinde beisteuert.“

Auf Nachfrage von Ausschussmitlgied Anna Lena Meisberger (FWG und frühere FSJ-lerin des Jugendbüros) verspricht Rieger, dass bei weiterem Lagerraum-Bedarf auch noch Container ergänzt werden könnten.

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