Irritierend und befremdlich

Zum Bericht "Die Qual mit der freien Schulwahl" (TV vom 13. März):

Wenn ihr Kind gerne Klavier lernen möchte, schicken sie es dann in den Flötenunterricht? Die Förderung persönlicher Neigungen ist einer der banalsten Grundpfeiler von Bildung und Ausbildung. Währenddessen wird versucht, naturwissenschaftlich interessierte Kinder von den Vorzügen des Lateinischen zu überzeugen - in einer Schule freilich, die nicht die ihrer Wahl ist, aber trotzdem besucht werden muss. Wohl oder übel. Nach all dem Katzengejammer der vergangenen Monate und Jahre um die Schulbildung hierzulande - wo fangen unsere Bemühungen um Verbesserung denn an? Dass ein Trierer Schulleiter es allen Ernstes schon als Erfolg wertet, wenn jedes Kind mit Gymnasialempfehlung auch einen Platz im Gymnasium erhält, ist - vorsichtig ausgedrückt - irritierend und befremdlich. Man muss ihm zugute halten, dass Trier am Rande der Republik liegt und sich manche grundlegenden Dinge erst mit zeitlicher Verzögerung hier herumsprechen. Aber bitte, all dies ist ja kein Problem, so lange wir im Hinblick auf qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Vollen schöpfen können. Andreas Becker, Trier-Pfalzel

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