Jäger suchen Nachwuchs

TRIER. (red) Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels – immer weniger Jugendliche und Erwachsene, immer mehr ältere und sehr alte Menschen – stellen sich auch Vereine verstärkt die Frage, wie eine neue Solidarität zwischen den Generationen entwickelt werden kann, die mit gegenseitigem Interesse Kompetenzen und Erfahrungen austauschen. Besonders die Jäger haben Nachwuchsprobleme.

Eine existenzielle Herausforderung, vor der auch der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. und seine 24 Kreisgruppen stehen, die die Aufgaben und Ziele des Landesjagdverbandes als anerkannte Naturschutzorganisation nach Paragraf 29 Bundesnaturschutzgesetz vertreten. Eine dieser 24 Kreisgruppen ist die KG Trier-Saarburg, die 1954 entstand und zur Zeit 920 Mitglieder, davon 58 Jägerinnen hat. Mit 53 Prozent in der Altersgruppe von 35 bis 60 Jahren und 38 Prozent über 60 Jahre spiegelt auch die Kreisgruppe Trier-Saarburg gesellschaftliche Tendenzen der Überalterung und Prognosen wider, die schon in einer Repräsentativbefragung im Jahre 2000 als "der Untergang der Traditionsvereine" bezeichnet wurde. Es stellt sich folglich die Frage, welche Beiträge die KG Trier-Saarburg leistet, um die Überalterung auszugleichen, junge Menschen zu informieren, zu integrieren und für ehrenamtliche Aufgaben zu motivieren. Denn allgemein betrachtet sind nur drei bis vier Prozent der Gesamtbevölkerung Mitglied in einem Traditionsverein und davon überwiegend Personen ab 60 Jahre. Erste Schritte in Richtung dynamische Zukunft und generationsübergreifende Gemeinschaft sind die "Beauftragten für Junge Jäger", die mittlerweile in 23 rheinland-pfälzischen Kreisgruppen gewählt wurden, um einerseits junge Menschen für das Jagdwesen, insbesondere für den Schutz und die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen sowie für die Förderung des Natur- und Umweltschutzes, der Landschaftspflege und den Tierschutz zu interessieren. Andererseits dienen sie als Vertrauensperson für Jagdscheinanwärter und sind damit Vermittler zwischen den einzelnen ehrenamtlichen Aufgabenbereichen innerhalb der Kreisgruppe. Die Wege in die Jägerschaft führen hauptsächlich über die Familie oder Freundes- und Bekanntenkreis, wobei die Jägerprüfung gemäß der zeitlichen Reihenfolge aus einer Schießprüfung, schriftlichen und mündlich-praktischen Prüfung besteht. In der schriftlichen und mündlich-praktischen Prüfung sind Kenntnisse in sechs Sachgebieten nachzuweisen.Umweltgerechtes Verhalten fördern

Die Jägerschaft unterstützt mit den Projekten "Lernort Natur" und der "rollenden Waldschule" aktiv die Umwelt- und Naturerziehung von Schülern, Jugendlichen und Erwachsenen mit dem Ziel, das Bewusstsein für umweltgerechtes Verhalten zu fördern und so zum Schutz der Natur beizutragen. Deshalb laden die Beauftragten für Junge Jäger zum ersten Stammtisch im Blesiusgarten in Trier am 8. September, um 19.30 Uhr ein. Jungjäger, jung gebliebene Jäger, Jagdscheinanwärter, Natur- und Jagdinteressierte sind herzlich eingeladen. Ebenfalls findet am 17. September, ab 11.00 Uhr, die öffentliche Einweihungsfeier des Forstamtes Quint mit Staatsministerin Margit Conrad statt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forstamtes freuen sich auf zahlreiche Besucher mit einem spannendem Bühnen- und Waldprogramm, an dem sich auch die Mitglieder der Kreisgruppe Trier-Saarburg beteiligen.

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