Lächeln statt Händeschütteln

Trier · Die Klinik Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier hat 32 Pflegekräfte zu Hygienebeauftragten ausgebildet. Um die Übertragung von Krankheitserregern zu vermeiden, ersetzen die Mitarbeiter neuerdings das übliche Händeschütteln durch ein Lächeln.

Trier. "Wir begrüßen uns mit einem Lächeln und verzichten auf das Händeschütteln. Zum Wohl der Patienten, Besucher und Mitarbeiter." Mit diesem Plakattext, flankiert vom Bild einer freundlichen Krankenschwester, weist das Mutterhaus Trier auf seine neue Hygiene-Initiative hin. Ärztlicher Direktor Dr. Oliver Kunitz: "Die Idee vom Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Wolfgang Thomas, ist auf große Resonanz gestoßen."
Seit Jahren sind zehn Ärzte speziell ausgebildet, Hygienestandards umzusetzen und Mitarbeiter zu schulen. Jüngst absolvierten 32 Pflegekräfte eine Weiterbildung zu Hygienebeauftragten als Unterstützung der beiden hauptamtlichen Hygienefachkräfte. Dr. Harald Michels, Leiter des Gesundheitsamts, lobt die Initiative: "Das ist besonders wichtig im Hinblick auf weltweit steigende Krankheitsfälle durch Coronaviren oder Vogelgrippe."
Inwieweit sich der Verzicht aufs Händeschütteln durchsetzt, bleibt abzuwarten. Helga Bohnet, Leiterin Kommunikation im Mutterhaus: "In Deutschland ist Händeschütteln besonders ausgeprägt. Deshalb ist es wichtig, den Sinn des Verzichts zu erklären und dafür zu werben."
Auf TV-Anfrage sagt Professor Christian Blöchle, Ärztlicher Direktor im Marienhaus-Klinikum Eifel: "Ein solcher Verzicht aufs Händeschütteln ist populistischer Aktionismus. Es gehört in unserem Kulturkreis als Form der Höflichkeit dazu. Wenn man sich anschließend die Hände wäscht und desinfiziert, dann ist hygienisch alles in Ordnung." cus

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