Lokführer-Plausch

MEHRING. Einmal im Monat treffen sich die Ruheständler der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL): Für einen Tag entfliehen sie dem Rentneralltag, kramen Anekdoten aus und plauschen über Aktuelles.

"Ich weiß es noch genau", sagt Alfons Carl und schmunzelt. An Silvester, irgendwann in den 60er-Jahren, zogen zwei Dampflokomotiven Güterwaggons mit doppelter Kraft und ungewöhnlicher Schnelligkeit von Koblenz nach Trier. "Alle, die den vorbeirasenden Zug sahen, wunderten sich", erzählt der ehemalige Lokführer. Gemeinsam hätten sie damals tüchtig geschaufelt und viel Gaudi bei der unvergesslichen Aktion gehabt. Gemeinsamkeit wurde schon immer groß geschrieben unter den Männern, die während ihrer Berufstätigkeit als Lokführer sehr viel Verantwortung übernehmen mussten. "Zu Zeiten der Dampflok waren wir immer zu zweit unterwegs", erzählt Jakob Krewer aus Longuich. Mit der E-Lok habe sich das geändert. So wie vorher sei von diesem Moment an nichts mehr gewesen. Die GDL-Mitglieder klönten und fachsimpelten unter sich, während sie zum Fünf-Seen-Blick in Mehring wanderten. Nach dem Genuss der schönen Aussicht ging es Richtung "Alte Villa" in Mehring. In einem Gasthaus in dem Moselort haben sie gemeinsam gegessen und einen Schoppen Wein getrunken. Jakob Krewer hatte dieses Mal das Programm zusammengestellt. Normalerweise ist das die Aufgabe des Ersten Vorsitzenden der GDL, Josef Burscheid. Am letzten Donnerstag im Monat trifft sich die Männerrunde immer woanders, verbunden mit einem schönen Ausflugstag. Hermann Bach aus Riol, ehemalige Lokomotivleitung, freut sich schon aufs nächste Mal. "Wenn man immer nur zu Hause sitzt, bleiben viele Dinge verborgen", sagt der Ruheständler. "Hier erfährt man viele Neuigkeiten, und wenn es sich nur um Veränderungen bezüglich der Krankenversicherung dreht."

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