Marsch der Busfahrer vom Tor zum Rathaus

Rund 140 streikende Busfahrer aus Trier und Koblenz haben am Freitag in Trier für mehr Lohn demonstriert. Oberbürgermeister Klaus Jensen erwartet "ordentliche Tarifverhandlungen" mit einem tragfähigen Ergebnis für beide Seiten.

Trier. Zum zweiten Mal nach dem 22. Juni hat die Gewerkschaft Verdi gestern in Trier einen ganztägigen Busfahrer-Streik organisiert. Erneut beteiligten sich rund 50 Beschäftigte der privaten SWT Stadtbus GmbH. 25 von 80 Fahrern der Muttergesellschaft Stadtwerke Trier (öffentlicher Dienst) legten aus Solidarität ebenfalls die Arbeit nieder, allerdings nur am Morgen.

Neun Buslinien fielen komplett aus. Weitere Linien waren bis 10 Uhr ausgedünnt, so dass auch Schüler und Berufstätige betroffen waren.

Zur Kundgebung auf dem SWT-Gelände in Trier-Euren trafen auch zwei Busse mit Fahrerkollegen aus Koblenz ein, wo zeitgleich ebenfalls gestreikt wurde. "Das Angebot der Stadtbus-Betriebsleitung von gerade mal 40 Euro freiwilligem Lohnzuschlag ist eine Farce", wetterte Verdi-Sprecher Bernd Oleynik per Megafon. Zweite Station war die Porta Nigra. Von dort zogen die Demonstranten über den Hauptmarkt zum Rathaus.

Nach Angaben von Verdi sagte Oberbürgermeister Klaus Jensen zu, sich für eine zügige Wiederaufnahme der Verhandlungen auf Landesebene einzusetzen. Auf TV-Anfrage teilte Jensen mit, er erwarte "ordentliche Tarifverhandlungen" mit einem einvernehmlichen und tragfähigen Ergebnis für beide Seiten. Vom Flächentarifvertrag will Jensen offenbar weiterhin nicht abrücken.

Die befürchteten Engpässe zum vorgezogenen Unterrichtsende am letzten Schultag fielen kaum ins Gewicht. Ungewöhnlich große Schülertrauben an den Bushaltestellen waren nicht zu sehen, da der jeweilige Schulschluss auf unterschiedliche Zeiten fiel und etliche Schüler die Gelegenheit zu einem Stadtbummel oder Kinobesuch nutzten.

Neues Ultimatum bis Anfang August



Ab heute laufen alle Fahrten wieder wie gewohnt. Der Sonderfahrplan Moselfest wird weiterhin eingehalten.

"Wir haben uns mit dem Angebot bewegt", betonte Stadtbus-Betriebsleiter Frank Birkhäuer. Bernd Oleynik hingegen setzte ein Ultimatum: "Wenn die Arbeitgeber nicht einlenken, streiken wir zu ,Rhein in Flammen' Anfang August in Koblenz und danach in etlichen Städten. Pünktlich zum Schulbeginn könnte nach den Warnstreiks der eigentliche Erzwingungsstreik folgen."

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