Ohne privaten Investor passiert gar nichts

Trier-West · Es geht voran mit dem Masterplan Trier-West. In seiner Sitzung hat sich der Ortsbeirat Trier-West/Pallien im Anschluss an die Bürgerbeteiligung gleich mit vier Bebauungsplänen beschäftigt. Dennoch mahnen die Mitglieder ein zügiges Umsetzen der Planungen an.

Trier-West. Reges Interesse bei der frühzeitigen Bürgerbeteiligung: Mehr als 50 Anwohner haben in der Europäischen Kunstakademie mitdiskutiert. Gleich vier Bebauungspläne und der Flächennutzungsplan standen zur Debatte, auch in der anschließenden Sitzung des Ortsbeirats Trier-West/Pallien.
"Wir wollen, dass die Skatehalle in der Aachener Straße weiter Bestand hat", sagte Ortsvorsteher Horst Erasmy (CDU). Möglich sei dies, da die Bebauungspläne BW 74 "Aachener Straße, Martinerfeld" und BW 75 "Luxemburger Straße zwischen Römerbrücke und Lambertistraße" im Bereich der Römerbrücke Mischnutzung vorsehen.
Zur Bahn hin ist gewerbliche Nutzung und Richtung Mosel Wohnen geplant. Dort sollen die "Moselterrassen Trier-West" entstehen mit einer geschlossenen Bauweise zur Straße und einer offenen, die den Bestand ergänzt, zur Mosel hin. In Höhe des Rudervereins soll eine Grünfläche bis hin zur Jägerkaserne frei gehalten werden; daran schließt sich eine Fußgängerbrücke zur anderen Moselseite hin an.
"Selbst heute Abend ist in der Skaterhalle viel Betrieb", sagte Erasmy. Bernhard Hügle (Grüne) ergänzte, dass die Skater nur einen Teil des ehemaligen Edeka-Gebäudes nutzten; in dem anderen seien Werkstätten, um junge Leute zu qualifizieren.
Der Erhalt der Skaterhalle am Ort soll ebenso wie eine fehlende großräumige verkehrskonzeptionelle Planung und die Weiterführung der B 51 in die Stellungnahmen des Ortsbeirats zu den Planungen einfließen.
Auf dem Gelände von Bobinet und Ausbesserungswerk (BW 61 "Eurener Straße, Im Speyer, Über Brücken") ist neben Gewerbe entlang der Spirostraße Mischnutzung und Wohnen vorgesehen. Dabei soll, so Eva-Maria Weiß vom Stadtplanungsamt, die "wertvolle Gebäudesubstanz" erhalten bleiben und ein Stadtteil für Kreativwirtschaft mit "zukunftsweisenden Wohn- und Arbeitsformen" entstehen. Als Ergänzung ist lockere Wohnbebauung geplant. Im Bereich von BW 73 "Unterm Pulsberg, Römerstraße" ist vorgesehen, Baulücken zu füllen.
"Wir sind jetzt in der Detailplanung für den Masterplan", sagte Erasmy. Die Planungen der Stadt könnten jedoch nur umgesetzt werden, wenn ein privater Investor einsteige. "Sonst passiert gar nichts!"
Denn die Stadt habe kein Geld. Sie müsse jedoch dafür sorgen, dass die Wohnungen für Normalverdiener erschwinglich seien. "Ich habe Angst vor dem Gegensatz zwischen den Bewohnern der teuren neuen Wohnungen und den Ärmsten der Armen in den städtischen Wohnungen direkt daneben", sagte Linde Andersen (Die Linke). Dieser Gegensatz dürfe nicht zu groß werden.
Verzögern wird sich auch die Sanierung des Gebäudes in der Gneisenaustraße für das Studentenwohnheim. Es würden höhere Kosten für die Arbeiten anfallen, habe die Stadt mitgeteilt. Es werde geprüft, ob eine kostengünstigere Sanierung möglich ist. Auch konkrete Auswirkungen der Kürzung der Bundesmittel für das Projekt Soziale Stadt könne die Stadt nicht benennen, sagte Erasmy. Ebenfalls unklar sei, wie es mit dem Kasernen-Innenbering weitergeht.
Problematisch sei nach wie vor die Parkraumfrage. "Das heißt", ergänzte Hügle verärgert, "es passiert erst mal nichts."
Der Ortsbeirat Trier-West/Pallien schlug vor, drei feste Grillplätze entlang der Mosel auszuweisen. Für neue Musikinstrumente für die Grundschule Pallien stellt er rund 1000 Euro aus dem Budget zur Verfügung. Das Projekt Stadtteilhausmeister ist angelaufen. Die beiden Männer erhalten Unterstützung aus dem Bezirk. So hat ein Schrottwagen zwei Container mit Abfall weggefahren. Das Anbringen zweier Geschwindigkeitstafeln muss, so die Stadt, von einer Fremdfirma übernommen werden, da die Stadt kein Personal hat. Kosten: 8000 Euro im Jahr. Die Stadt prüft, ob diese in den Haushalt aufgenommen werden können. mehi

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