Stift wird zum Haus Maria Goretti

Trier · In der Krahnenstraße in Trier kündigt sich ein großes Bauprojekt an: 5,5 Millionen Euro investiert der Sozialdienst katholischer Frauen (SKF) in die Sanierung seiner Gebäude. Im ehemaligen Haus für Kinder entstehen Appartements für eine Wohngruppe.

 Räumchen wechsel dich: SKF-Geschäftsführerin Regina Bergmann erklärt die Bauvorhaben in der Krahnenstraße, die im Sommer anlaufen sollen. TV-Foto: Katja Bernarding

Räumchen wechsel dich: SKF-Geschäftsführerin Regina Bergmann erklärt die Bauvorhaben in der Krahnenstraße, die im Sommer anlaufen sollen. TV-Foto: Katja Bernarding

Foto: (h_st )

Trier. Regina Bergmann klickt auf ihrem Computer ein Foto an. Zu sehen ist ein Wäschekorb, vollgestopft mit Aktenordnern. Die darin gebündelten Anträge und Pläne dokumentieren das bevorstehende Sanierungsprojekt. Der Bauantrag ist gestellt. Geht es nach der SKF-Geschäftsführerin, rollen die ersten Handwerkerautos im Laufe des Sommers an. Gebaut wird in mehreren Phasen: Zuerst soll das ehemalige Gebäude der Kindertagestätte "Haus für Kinder" saniert werden. Die Einrichtung war vor rund eineinhalb Jahren ein paar Meter weiter in die modernisierte einstige Altenpflegeschule gezogen (der TV berichtete mehrfach). Seitdem stehen die drei quadratischen Flachdachgebäude leer.
Einrichtungen rotieren


"Eine günstige Ausgangssituation für unser Bauvorhaben", sagt Bergmann. "Denn durch den Leerstand können unsere Einrichtungen während der Bauphase räumlich rotieren, und der Betrieb kann so durchgehend weiterlaufen." Dies sei existenziell wichtig, sagt die SKF-Chefin, und ein Grund dafür, dass sich der SKF gegen einen Neubau und für eine Sanierung entschieden habe. Zudem habe ein Gutachten ergeben, dass das alte, lange Zeit als marode geltende "Haus für Kinder" saniert werden könne. "Das ist sinnvoll und wirtschaftlich", betont Bergmann.
Laut Plan sollen in zwei der Ex-Kita-Gebäude Appartements für Mutter und Kind entstehen, im dritten Komplex eine Jugendwohngruppe. Die Appartements für Mutter und Kind gehören künftig zum Annastift. In der Mutter-Kind-Einrichtung kümmern sich SKF-Mitarbeiterinnen um Schwangere und Mütter mit Kindern, die Probleme mit der Pflege, Versorgung und Erziehung haben.
Zum SKF gehört außerdem das Haus Maria Goretti, eine Anlaufstelle für Frauen und junge Mädchen, die sich in einer akuten Notlage und Krisensituation befinden. Das Haus Maria Goretti am äußersten Ende der Krahnenstraße soll ebenfalls saniert werden. Es wird Bergmann zufolge anschließend als weiterer Teil der Mutter-Kind-Einrichtung Annastift genutzt.
Im Gegenzug soll die Einrichtung Maria Goretti in die jetzigen Räume des Annastifts einziehen. In den neu entstehenden Räumen sollen zusätzliche 15 Plätze für behinderte und psychisch kranke Frauen entstehen. Weiter sind unter anderem eine zentrale Pforte sowie eine Mensa geplant.
"Mit allem drum und dran wird die Sanierung 5,5 Millionen Euro kosten", sagt Bergmann. Das Bauprojekt finanziere der SKF hauptsächlich aus Eigenmitteln. Kleine Zuschüsse erwarte man aus Spendenaktionen.
Bergmann schätzt, dass die Bauphase rund zweieinhalb Jahre dauern wird.

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