Trier deutschlandweit im Blickpunkt

Trier · Große Ehre für Trier: Deutschlands älteste Stadt ist am 11. September erstmals Schauplatz der nationalen Auftaktveranstaltung zum europaweiten Tag des offenen Denkmals. Das Programm zum Großereignis bereiten Stadt, Land, Vereine und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz vor.

 22 000 Euro soll die Sanierung der Bastion Südallee kosten. Das Benefizkonzert am Denkmaltag unterstützt das Projekt. TV-Foto: Roland Morgen

22 000 Euro soll die Sanierung der Bastion Südallee kosten. Das Benefizkonzert am Denkmaltag unterstützt das Projekt. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Die schlechte Nachricht zuerst: Bundespräsident Wulff wird am 11. September nicht nach Trier kommen. Das Staatsoberhaupt war der höchstkarätige Gast der Denkmaltags-Eröffung 2010 in Lüneburg, aber diesmal ist er nicht zu haben. "Er musste leider absagen", sagte Ursula Schirmer, Sprecherin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (Bonn), in der Pressekonferenz am Freitag im Rathaus. Wer als Vertreter des Bundes kommen wird, stehe noch nicht fest.
Das Bedauern der Stadt-Vertreter hielt sich in Grenzen. Trier werde auf jeden Fall glänzen und sich von seiner besten, seiner kulturellen Seite zeigen, kündigte OB Klaus Jensen an. Die Vergabe des Denkmaltag-Auftakts an Trier ist, wenn auch ungeplant, ein schönes Geschenk zum Jubiläum: Seit 25 Jahren zählen die großen Römerbauten sowie Dom und Liebfrauen zum Unesco-Weltkulturerbe. Das hatte die Denkmalschutz-Stiftung offenbar nicht "auf dem Schirm". Wie dem auch sei: "Meine Vaterstadt hat es ganz einfach verdient, Ausrichter zu sein", erklärte Klaus Trouet (79), vom Hauptmarkt stammendes und in Kelkheim/Taunus lebendes Vorstandsmitglied. Die 1993 gestartete Veranstaltung nannte er "eine Erfolgsgeschichte". 2010 wurden bundesweit 4,5 Millionen Besucher gezählt, in Rheinland-Pfalz besuchten rund 300 000 Menschen die geöffneten Denkmäler.
Unter dem Motto "Romantik, Realismus, Revolution" steht beim Programm 2011 das 19. Jahrhundert im Blickpunkt. Geöffnete Trierer Baudenkmäler dieser Zeit sind unter anderem die Villa Reverchon, die Weinkellerei in der Gilbertstraße, aber auch das Jugendstilhaus Nagelstraße 31, dessen Fassade kürzlich restauriert worden ist.
Die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) Rheinland-Pfalz gewährt am 11. September freien Eintritt in die staatlichen Römerbauten und lädt zudem am Vorabend wieder zu einem Hochamt in die Porta Nigra ein. "Gerade am Denkmaltag können wir wirkungsvoll für den Erhalt der antiken Stätten werben", erklärte GDKE-Chef Thomas Metz. Deshalb würden auch Führungen durch die seit Jahren nicht öffentlich zugänglichen Barbarathermen angeboten.
Aktiv mitwirken werden außerdem lokale Denkmalvereine wie die Trier-Gesellschaft und der Verein Trierisch. Nach der Eröffnung (11 Uhr, Kornmarkt) stehen zahlreiche Privathäuser, Kirchen und öffentliche Gebäude bis 18 Uhr offen. Feierlicher Abschluss ist ein Benefizkonzert der Deutschlandfunk-Reihe "Grundton D" (16.30 Uhr, Liebfrauenkirche). Das Vokalensemble Cantus Cölln führt unter Leitung von Konrad Junghänel geistliche Werke des italienischen Barockkomponisten Claudio Monteverdi auf. Der Erlös des Konzerts, das der Deutschlandfunk als Aufzeichnung ausstrahlt, fließt in die Restaurierung der Bastion in der Südallee.
Am Programm können sich weitere Eigentümer denkmalgeschützter Gebäude beteiligen. Bitte melden bis Mitte Juni per Mail ( denkmaltag@denkmalschutz.de) oder unter Telefon 0651/718-1680. rm.

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