"Trier ist wie meine rechte Hosentasche"

Seit fast einem halben Jahrhundert beteiligt sich Heinz Helmut Roth an der Gestaltung des Trierer Stadtbilds. Heute vor 70 Jahren, am 25. März 1940, wurde der Architekt in Konz geboren.

 Eine Synthese aus alt und neu: Neben der Restaurierung von Denkmälern sind moderne Bauweisen ein Markenzeichen des Trierer Architekten Heinz Helmut Roth. TV-Foto: Christa Weber

Eine Synthese aus alt und neu: Neben der Restaurierung von Denkmälern sind moderne Bauweisen ein Markenzeichen des Trierer Architekten Heinz Helmut Roth. TV-Foto: Christa Weber

Trier. Moderne Einfamilienhäuser auf dem Petrisberg, die Restaurierung der Trierer Paulinkirche, der Umbau der Dresdner Bank - Zeugnisse der architektonischen Bandbreite, die Heinz Helmut Roth im Laufe von fast 50 Berufsjahren erreicht hat. Mehr als 700 Projekte in Trier und Umgebung tragen die Handschrift des Architekten, der heute seinen 70. Geburtstag feiert.

Dass er einmal Häuser planen würde, sagt der geborene Konzer, habe er schon als 16-Jähriger gewusst. Ein Architekt aus der Nachbarschaft hatte ihm "so sehr imponiert, dass ich diesen Weg auch einschlagen wollte". Seine Karriere begann Roth zunächst als Maurergeselle, legte später die Meisterprüfung ab und studierte Bauingenieurwesen. Im Büro des Trierer Oberbaurats Gerold Dietrich stieg Roth vom Büroleiter zum Partner auf, bevor er sich 1973 selbstständig machte. Seither sind Einfamilienhäuser ein Schwerpunkt im Wirken des Architekten.

Sein weiteres Markenzeichen ist die Restaurierung von Denkmälern. Schon als Student hatte Roth in den Semesterferien bei Sanierungsarbeiten in der Abtei St. Matthias geholfen und "sehr viel Spaß daran" gehabt. Von 1976 an restaurierte er zehn Jahre lang die Trierer Paulinkirche, wobei er sich "vollkommen mit dem alten Baumeister identifiziert" habe. Damals sei auf "ganz natürliche Weise gebaut" worden, schwärmt Roth. So etwas sei heute gar nicht mehr möglich. In einer Stadt wie Trier "mit diesem Bezug zur Historie" arbeiten zu können, ist für den Architekten ein "seltenes Glück". Seine Beziehung zu Trier sei eine ganz besondere, schließlich habe er die Stadt 50 Jahre lang mitgestaltet: "Ich kenne Trier wie meine rechte Hosentasche."

Noch immer arbeitet Roth in seinem Büro "roth-architektur", das er gemeinsam mit Sohn Axel führt. In seiner freien Zeit widmet sich der Architekt gern dem eigenen Heim und Garten im Stadtteil Feyen, wo er mit Ehefrau Renate lebt. Er ist zudem politisch, im Lions Club und bei der Trierer Kulturstiftung engagiert. Roth liebt Opern, besitzt einen Pilotenschein und war elf Jahre lang Präsident des Trierer Fliegerclubs. An Beschäftigung wird es ihm, da ist Roth sicher, auch mit 70 Jahren nicht mangeln: "Mir wird es nie langweilig."

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