Trierer Neustraße: Stadt plant Bürgerversammlung zu Verkehrsproblemen

Trier · Raser, Falschparker, Fußgänger, die sich vom Verkehr in der engen Straße bedrängt fühlen: Die Probleme in der Trierer Neustraße sind seit Langem bekannt. Jetzt will die Stadt alle Betroffenen an einen Tisch bringen. Geplant ist eine Bürgerversammlung, in der Geschäftsinhaber, Hausbesitzer und interessierte Trierer über Lösungswege diskutieren.

 Verkehrsberuhigter Bereich nur in der Theorie: Falschparker (links) und Autofahrer, die sich nicht an die erlaubte Schrittgeschwindigkeit halten, machen die Neustraße zu einem gefährlichen Pflaster für Fußgänger.

Verkehrsberuhigter Bereich nur in der Theorie: Falschparker (links) und Autofahrer, die sich nicht an die erlaubte Schrittgeschwindigkeit halten, machen die Neustraße zu einem gefährlichen Pflaster für Fußgänger.

Foto: Roland Morgen

Bekannt wurden die Pläne für eine Bürgerversammlung zur Neustraße in der Sitzung des Ortsbeirats Mitte-Gartenfeld am Donnerstagabend. Dort gab es bereits einen Vorgeschmack auf eine für den 26. März geplante Diskussionsrunde, an der nach derzeitigen Informationen auch die zuständigen Mitglieder des Stadtvorstands, Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani und Wirtschaftsdezernent Thomas Egger, teilnehmen sollen.

Im Ortsbeirat zu Gast waren am Donnerstagabend Vertreter der IG Neustraße, einer Interessengemeinschaft aus 49 Einzelhändlern, Dienstleistern und Gastronomen, die sich für den Erhalt der Neustraße als attraktiver Einkaufsstraße einsetzen. "Wir wollen, dass noch einmal über zusätzliche Möglichkeiten einer Verkehrsberuhigung in unserer Straße nachgedacht wird", erklärte Aloysia Melchior, Vorsitzende der IG. Der Verein habe bereits im Oktober eine Petition an den Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen geschickt. Darin seien konkrete Vorschläge für eine Verbesserung der Verkehrssituation gemacht worden. Die Forderungen: ein komplettes Parkverbot im mittleren Teil zwischen Pfützen- und Germanstraße, wo derzeit noch vier Parkplätze existieren, eine stärkere Kontrolle der Spielstraßengeschwindigkeit und fest installierte Geschwindigkeitsmesser.

Es gebe derzeit noch kein "völlig einheitliches Meinungsbild" innerhalb der IG, erklärte Melchior. Allerdings fordere ein Großteil der Anlieger im mittleren Straßenabschnitt, dass die vier Parkplätze dort verschwinden. "Dieser Parkraum wird nicht eingehalten, es stehen dort oft acht oder neun Autos hintereinander", sagt die IG-Vorsitzende. Außerdem solle nach Meinung der meisten Mitglieder, deren Geschäfte zwischen Pfützen- und Grabenstraße liegen, die Neustraße komplett als Fußgängerzone ausgewiesen werden.

Dagegen kündigte Lüder Lüdering heftige Gegenwehr an. Dem 60-Jährigen gehören mehrere Immobilien in der Neustraße. "Von Seiten der Stadt hat es immer geheißen, dass die Straße niemals gesperrt wird", sagte Lüdering, der ebenfalls Zuhörer in der Ortsbeiratssitzung war. Wenn die Neustraße nicht mehr befahrbar sei, werde er nicht mehr darauf achten können, dass künftige Mieter ins attraktive Gesamtbild der Einkaufsstraße passten. "Dann nehme ich den, der das meiste Geld bietet."

Die geplante Bürgerversammlung bewertet die IG zwar als "positiven Schritt", äußert jedoch bereits Bedenken: "Es verstreicht viel zu viel Zeit, vor dem Sommer wird nichts passieren", fürchtet Melchior. Die Bürgerversammlung soll am Montag, 26. März, um 19 Uhr im Rathaussaal abgehalten werden. Die Einladungen werden am kommenden Montag verschickt. cweb

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort