Trierer Streuautos müssen im Freien stehen

Trier · Sobald der Frost kommt, müssen die Winterdienstfahrzeuge und Kehrmaschinen der Stadt raus aus den Hallen, in denen sie bislang untergestellt sind. Die Dächer sind undicht - gefriert das eingedrungene Wasser, könnten sie einstürzen. Noch ist kein neues Heim für die 15 Räum-, Streu- und Kehrfahrzeuge gefunden.

Trier. Minustemperaturen sind für nächste Woche angekündigt. Kommt feuchte Witterung dazu, müssen die Salzstreufahrzeuge der Stadt wohl zur ersten Tour der Saison starten. Zurück in ihre Fahrzeughallen dürfen sie danach nicht mehr. Denn bei Frost dürfen die zehn Garagen auf dem Bauhof des Straßenreinigungsamts in der Löwenbrückener Straße in Trier-Süd nicht mehr genutzt werden.
Die Leichtbetondächer der zehn Hallen sind undicht. Eindringendes Wasser und Frost haben ihre Festigkeit zerstört. "Zum Schutz vor etwaigen herunterstürzenden Bestandteilen dürfen die Hallen bei Frost nicht mehr genutzt werden", erklärt das städtische Presseamt auf TV-Nachfrage.
Eine Sanierung der Garagen ist nicht geplant. Denn vorgesehen ist, dass der Betriebshof des Stadtreinigungsamts in den nächsten Jahren mit den Betriebshöfen von Tiefbau- und Grünflächenamt an einem Standort zusammengelegt wird. "Im Hinblick auf diese Umsiedlung wäre eine Sanierung der alten Hallen nicht sinnvoll", erklärt Trier Presseamtschef Hans-Günther Lanfer. Wo der Mega-Betriebshof hinkommen soll, ist noch nicht letztlich entschieden. Als wahrscheinlich gilt, dass die Stadt ihren Fuhrpark mit auf dem Gelände in Kürenz unterbringen will, das die Stadtwerke für die Verlegung ihrer technischen Abteilungen aus der Ostallee gekauft haben (der TV berichtete). Der neue, 35 000 Quadratmeter große Energie- und Technikpark der Stadtwerke auf dem Areal der ehemaligen Papierfabrik Ehm soll allerdings erst ab 2019 bezogen werden.
Wo die zehn städtischen LKW-Salzstreuer und Winterdienst-Traktoren und die fünf zusätzlich geleasten Kehrmaschinen bis dahin untergestellt werden sollen, ist noch nicht entschieden. Ins Auge gefasst sind eine SWT-Halle in der Gottbillstraße oder eine Werkshalle auf dem Gelände der ehemaligen Jägerkaserne in der Eurener Straße.
Egal, welche Halle es wird: Die Stadt wird Miete zahlen müssen. "Ein genaues Kostenergebnis liegt der Stadtreinigung bisher noch nicht vor", sagt Lanfer dazu. Das Amt für Gebäudewirtschaft sei mit den Hallenbesitzern in entsprechenden Verhandlungen.Extra

Zwei Schichten und mehr Maschinen: Die Stadtverwaltung hat die laufenden Kosten für den Winterräumdienst nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren deutlich senken können. Verursachten die Räum- und Streuarbeiten im Winter 2010 noch rund eine Million Euro, sanken sie im Winter 2012 auf 529 000 Euro und im vorigen Jahr auf 650 000 Euro. Für den kommenden Winter rechnet die Stadt mit Ausgaben in Höhe von 550 000 Euro. Ob die Winter kalt und schneereich oder eher mild verlaufen, würde wegen der präzisierten Planung der Fixkosten nur noch eine untergeordnete Rolle spielen, erklärt das städtische Presseamt auf TV-Nachfrage. Die Leistungsbereitschaft für einen möglichen Volleinsatz bei schwieriger Witterung müsse schließlich jederzeit gewährleistet sein. Gesenkt werden konnten die Gesamtkosten einerseits durch die Einführung eines Zwei-Schichten-Betriebs bei extremen Wetterverhältnissen, wodurch die Zahl der Überstunden zurückgegangen sei und weniger Mitarbeiter von Fremdfirmen beauftragt werden mussten. Außerdem ist der Dienst durch die Anschaffung zusätzlicher Fahrzeuge, die auch im Winterdienst einsetzbar sind, und das Leasen von Kleintraktoren maschinalisiert worden, wodurch der Personalbedarf ebenfalls gesunken ist. woc

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