Man schaue nur, auf wie viele Arten sie miteinander kommunizieren: Sie baddscheln = plaudern, braddscheln und sabbeln = dummes Zeug reden, draadschen = tratschen, maaijen = abendliches Plaudern bei Nachbarn, und sie schnaodern = schnattern. Frauen allerdings mehr als Männer. Aber alles mit Maß und Ziel! Denn wenn man die große Anzahl der Ausdrögg (Schimpfwörter) für Schwadroneure ansieht und sie als Maßstab für die Beliebtheit der Bezeichneten nimmt, ist offensichtlich: Trierer mögen Schwätzer nicht. Am ehesten gestehen sie Frauen noch ein gewisses Bedürfnis zu, sich untereinander auszutauschen und tidddelören (beschimpfen) sie eher liebevoll als Babblersch, Kladdsch, Schnaoder oder Schnaoderschnöss. Bei männlichen Schwätzern kennt die Missachtung keine Grenzen: Braddschler, Braadmaul, Dielebraddschler, Faggeler, Faoselhänns, Grußmaul, Obbschneider, Quaddschkaob, Quaddschmaul, Sabbler, Schnaoderer, Schnössbaddi, Schnösserd, Schnössschwaorder, Streuer, Süllznaos und Schwaduddler. Eine Übersetzung ist nicht nötig und auch nicht treffergenau möglich. Wer einen Schwätzer (hoffentlich) zum Schweigen bringen will, nimmt einfach beliebiges davon. Später kann man immer noch sagen: Ett waor nött suu gemaant! Horst Schmitt ist gemeinsam mit Josef Marx Autor des Trierer Wörterbuchs. Die beiden Autoren erläutern in "Trierisch balaawern" wöchentlich Besonderheiten der Trierer Mundart. Die besten Kolumnen sind auch gesammelt in einem neuen Buch zu lesen, das im Verlag Michael Weyand erschienen ist. "Milljunen Leit - mindestens drei" beleuchtet auf amüsante Weise die Eigenarten des Trierischen. Das Buch ist für 11,95 Euro im Trierer Handel erhältlich, unter 0651/7199-997 sowie im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund-shop.de" text="www.volksfreund-shop.de" class="more"%>