Vier Monate, drei Einbrüche

15 000 Euro Sachschaden, gestohlene Spielkonsolen und Kameras: Das ist die Bilanz von drei Einbrüchen im Jugendzentrum Mergener Hof in Trier. Vor allem die jungen Besucher des Jugendzentrums sind empört. Jetzt wurden Überwachungskameras und 1000-Watt-Scheinwerfer installiert.

 Kamera und Strahler: Soeben hat Elektromeister Daniel Scherbaum die neuen Sicherheitsvorkehrungen für Hausleiterin Bettina Bulitta-Steimer installiert (links). TV-Fotos: Christian Kremer, Mergener Hof

Kamera und Strahler: Soeben hat Elektromeister Daniel Scherbaum die neuen Sicherheitsvorkehrungen für Hausleiterin Bettina Bulitta-Steimer installiert (links). TV-Fotos: Christian Kremer, Mergener Hof

Trier. Bettina Bulitta-Steimer, Hausleiterin im Mergener Hof, versteht nicht, dass Menschen in ein Jugendzentrum einbrechen - und das dreimal in vier Monaten. "Bei uns gibt es doch nichts zu holen", sagt sie. Vor allem der große Sachschaden sei fatal für die Einrichtung. Die Einbrecher hätten dem Jugendzentrum extrem geschadet. Bulitta-Steimer sagt: "Wir wollen es den Kindern doch schön machen, und jetzt wird alles kaputt gemacht."

Bisher gibt es noch keine konkreten Hinweise auf die Täter. "Wir haben aber sehr viele Spuren gesammelt. Das spricht dafür, dass keine Profis am Werk waren", sagt Polizeisprecher Reinhard Rothgerber. Einen Zusammenhang zwischen den drei Einbrüchen schließt er nicht aus: "Es ist eine Besonderheit, dass derselbe Verein innerhalb so kurzer Zeit dreimal heimgesucht wird."

Bei den Beutezügen sind die Einbrecher laut Bulitta-Steimer "mit roher Gewalt und ohne technischen Verstand" vorgegangen. Türen wurden aufgebrochen, Schubladen und Schränke zerstört, ein 300 Kilogramm schwerer Tresor wurde so demoliert, dass er nicht mehr zu öffnen war. Gestohlen wurden unter anderem zwei Digitalkameras, ein Mischpult, Musikinstrumente, eine digitale Videokamera sowie eine Playstation samt der Spiele. Nichtsdestotrotz ist der Sachschaden höher als der Wert des Diebesguts. Allein der neue Tresor hat 2000 Euro gekostet.

Die Täter haben immer nachts zugeschlagen - vom 18. auf den 19. Februar (Weiberfastnacht), vom 6. auf den 7. April und vom 11. auf den 12. Juni (Fronleichnam). Zweimal sind sie über die Mauer von dem benachbarten Parkplatz des Altstadt Hotels und des Hotels Römischer Kaiser auf das Gelände geklettert - einmal sind die Diebe durch die Tür von der Rindertanzstraße aus eingedrungen. "Die Kinder und Jugendlichen sind entsetzt", sagt Bulitta-Steimer. Sogar ein Plastiksparschwein hätten die Täter kaputt geschlagen, um ein paar Euro daraus zu stehlen. Wie sehr die Kinder und Jugendlichen im Mergener Hof von den Vorfällen betroffen sind, zeigt ihr unannehmbares Angebot, ab sofort Nachtwache halten zu wollen.

Die Versicherung hat infolge der Einbruchserie neue Sicherheitsvorkehrungen verlangt. Deshalb hat Elektromeister Daniel Scherbaum 1000-Watt-Scheinwerfer mit Bewegungsmeldern und Überwachungskameras installiert. So sollen weitere Einbrüche verhindert werden.

Hinweise an den Kriminaldauerdienst unter Telefon: 0651/97792290.

Meinung

Schämen solltet ihr euch!

Wer auch immer verantwortlich für diese Einbrüche ist, sollte sich schämen! Der Mergener Hof ist eine wichtige Jugendeinrichtung in der Stadt Trier und braucht jeden Cent für seine sinnvolle Arbeit. Steigende Versicherungen und Ausgaben für Sicherheitsvorkehrungen sind da nicht im Budget mit drin. Es ist ein Unding, dass sich eine Diebesbande so ein Ziel aussucht, um dort vermutlich auch noch mehrfach einzusteigen. Das haben weder die Betreuer noch die Kinder verdient, die wahrscheinlich am schlimmsten von den Taten getroffen sind. c.kremer@volksfreund.de

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